Verkaufsverbot ab 2021 EU-Parlament verbannt Einweg-Plastikprodukte
27.03.2019, 17:32 Uhr
Plastikteller, Strohhalme und andere Einmalprodukte aus Kunststoff werden ab 2021 wohl nicht mehr in Läden zu kaufen sein.
(Foto: picture alliance / Patrick Pleul)
Die Umweltschäden durch Plastikmüll sind enorm, mit einem europaweiten Verbot sollen sie entsprechend eingedämmt werden. Nach Beschluss des EU-Parlaments wird es spätestens in zwei Jahren keine Einmalprodukte aus Plastik mehr im Handel geben.
Der Verkauf bestimmter Plastikprodukte wie Einweggeschirr und Strohhalme soll in der EU ab dem Jahre 2021 verboten werden. Dies sieht eine Richtlinie vor, die das Europaparlament verabschiedet hat. Die Neuregelung schreibt außerdem vor, dass bis 2029 mindestens neun von zehn Plastikflaschen getrennt gesammelt und recycelt werden müssen. Zudem wird festgelegt, dass neu verkaufte Plastikflaschen bis 2025 zu mindestens 25 Prozent aus recyceltem Material bestehen müssen.
Die Hersteller sollen verpflichtet werden, sich an den Kosten von Reinigungsaktionen - etwa an Stränden - zu beteiligen. Dies gilt insbesondere für die Tabakindustrie, da zahlreiche Zigarettenfilter in der Umwelt landen. Auch für angespülte Fischfangnetze sollen die neuen Vorschriften gelten.
Auf diese Vorschriften hatten sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten vorab geeinigt. Der Rat der Mitgliedsländer muss die Vorlage nun noch formal absegnen, was in Kürze geschehen dürfte. Die Mitgliedstaaten haben anschließend zwei Jahre Zeit, um die neuen Vorschriften in nationales Recht umzusetzen.
Mit den Maßnahmen könnten laut EU-Kommission bis 2030 Umweltschäden im Wert von 22 Milliarden Euro vermieden werden. Verbraucher könnten bis zu 6,5 Milliarden Euro sparen. Mehr als 80 Prozent des Mülls in den Meeren sei Plastik.
Quelle: ntv.de, mba/dpa/AFP