Erst 223.800 Geschosse EU hinkt bei Lieferziel für Ukraine hinterher
11.08.2023, 21:51 Uhr Artikel anhören
Die Ukraine sollte aus den Lagerbeständen und neuen Bestellungen beliefert werden.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs wird die Ukraine von der EU unterstützt. Die Mitgliedstaaten sichern mit einem beschlossenen Paket Hilfen in Höhe von zwei Milliarden Euro zu. Das eigentliche Ziel von einer Million Schuss liegt dem aktuellen Zwischenstand zufolge aber noch in weiter Ferne.
Die EU hat im Rahmen eines Plans zur Bereitstellung einer Million Artilleriegeschosse zur Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland erst 223.800 Geschosse an die Ukraine geliefert. Wie EU-Sprecher Peter Stano mitteilte, haben die Mitgliedstaaten "Panzergeschütze, präzisionsgelenkte Langstreckenmunition, Mörsergranaten und 2.300 Raketen aller Art geliefert".
Die 27 EU-Mitgliedsländer hatten im März versprochen, der Ukraine mehr Munition zu liefern. Sie einigten sich auf ein Zwei-Milliarden-Euro-Paket aus EU-Mitteln, mit dem der Ukraine aus Lagerbeständen einzelner Staaten und gemeinsamen Bestellungen der EU eine Million Schuss Artilleriemunition innerhalb eines Jahres zur Verfügung gestellt werden sollte.
Mit der aktuellen Lieferung sind die EU-Länder noch weit von ihrem Ziel von einer Million Schuss bis zum nächsten Frühjahr entfernt. Für den zweiten Teil des Lieferplans verhandelt die EU-Verteidigungsagentur EDA über gemeinsame Beschaffungsverträge mit europäischen Herstellern für 155-mm-Haubitzengranaten und -raketen.
Insgesamt haben die EU und ihre Mitgliedstaaten nach eigenen Angaben seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2023 rund 20 Milliarden Euro für Waffenlieferungen aller Art in die Ukraine ausgegeben.
Zuletzt hatte Estland angekündigt, der Ukraine weitere Militärhilfe für den Kampf gegen Russland zukommen zu lassen. Die Regierung des baltischen EU- und NATO-Staates beschloss, Handfeuerwaffen und Munition an Kiew zu übergeben.
Quelle: ntv.de, mba/AFP