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Höchststand erreicht Ein Drittel der Grundsicherungs-Empfänger sind Kinder

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Zum Jahresende 2022 waren von mehr als 5,6 Millionen Menschen in sogenannten Bedarfsgemeinschaften mehr als 1,9 Millionen minderjährig.

Zum Jahresende 2022 waren von mehr als 5,6 Millionen Menschen in sogenannten Bedarfsgemeinschaften mehr als 1,9 Millionen minderjährig.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Nur 16 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung sind Kinder. Bei den Empfängern von Grundsicherungsleistungen ist der Anteil deutlich höher - Tendenz steigend. Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert daher eine Gesamtanstrengung zur Bekämpfung von Kinderarmut.

Der prozentuale Anteil von Kindern und Jugendlichen in der Grundsicherung hat einen neuen Höchststand erreicht. Wie das Deutsche Kinderhilfswerk auf Grundlage eigener Berechnungen mitteilte, erhöhte sich der Anteil der unter 18-Jährigen in der Grundsicherung auf aktuell 34,3 Prozent. Vor fünf Jahren lag dieser Wert noch bei 32,9 Prozent und im vergangenen Jahr bei 33,4 Prozent.

Zum Jahresende 2022 waren von mehr als 5,6 Millionen Menschen in sogenannten Bedarfsgemeinschaften mehr als 1,9 Millionen minderjährig. Das Deutsche Kinderhilfswerk forderte eine Gesamtstrategie zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland und eine bedarfsgerechte Kindergrundsicherung.

"Mehr als ein Drittel der Empfänger von Grundsicherung sind Kinder und Jugendliche, obwohl deren Anteil an der Gesamtbevölkerung in Deutschland nur bei rund 16 Prozent liegt", erklärte Verbandspräsident Thomas Krüger. Damit seien sie mit ihren Familien in besonderem Maße von Armut betroffen. "Die Förderung armer Familien und ihrer Kinder sowie unbürokratische Zugänge zu armutsvermeidenden Leistungen gehören auf der Prioritätenliste der Bundesregierung ganz nach oben."

Wo bleibt die Kindergrundsicherung?

Bis zum Inkrafttreten der Kindergrundsicherung fordert das Deutsche Kinderhilfswerk kurzfristige Maßnahmen zur Bekämpfung der Kinderarmut. Vor allem gehe es um deutliche Nachbesserungen bei den seit Januar geltenden Bürgergeld-Regelsätzen für Kinder und Jugendliche.

Die Kindergrundsicherung steht derzeit noch auf der Kippe. Die SPD pocht auf die Umsetzung der im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Kindergrundsicherung. Die FDP sieht dagegen ein Finanzierungsproblem. Die Liberalen pochen darauf, staatliche Leistungen für Kinder nicht weiter zu erhöhen, sondern so zu verteilen, dass mehr Berechtigte damit erreicht werden.

Quelle: ntv.de, cls/AFP

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