Tote und Verletzte Explosionen auf russischen Militärflughäfen im Landesinneren
05.12.2022, 12:43 Uhr
In Rjasan wurden bei Explosionen drei Menschen getötet und fünf verletzt.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Alles nur Zufall? Auf zwei russischen Militärflughäfen kommt es zu Explosionen. Einem Bericht zufolge soll dabei eine Drohne einen Flugplatz in Saratow angegriffen haben. Bei Kämpfen um die ukrainische Stadt Bachmut sollen indes täglich Dutzende Russen sterben.
Bei einer angeblichen Drohnen-Attacke auf einen Militärflughafen in der Nähe der Stadt Engels in der russischen Region Saratow sollen zwei TU-95-Bomber beschädigt worden sein. Dies berichtet unter anderem der oppositionelle belarussische Nachrichtenkanal Nexta. Der Luftwaffenstützpunkt ist ein Drehkreuz für Russlands strategische Bomber und wurde zuletzt für Luftangriffe und Raketenangriffe auf die Ukraine genutzt. Die Flugbasis liegt rund 680 Kilometer von der nächsten ukrainischen Stellung entfernt. Zwei Menschen wurden laut dem Internetportal Baza in ein Krankenhaus eingeliefert.
Außerdem wurden etwa zeitgleich laut Nexta und der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti in der russischen Stadt Rjasan bei einer Explosion auf einem Militärflughafen drei Menschen getötet. Sechs weitere sollen verwundet worden sein, wie Ria Nowosti berichtet. Nexta zufolge wurde außerdem ein Tankwagen zerstört. Wer hinter den Explosionen auf beiden Militärflughäfen steckt, ist noch unklar.
Russische Militärkorrespondenten beschuldigten die Ukraine, den Stützpunkt Engels mit einer Drohne angegriffen zu haben. Der kremlnahe Nachrichtensender Readovka berichtete, zwei Bomber seien bei einem Drohnenangriff in Engels beschädigt worden.
In der Ukraine wurden die Vorfälle nur am Rande erwähnt. "Wenn etwas in den Luftraum anderer Länder abgeschossen wird, werden unbekannte Flugobjekte früher oder später zum Ausgangspunkt zurückkehren", schrieb der Berater des ukrainischen Präsidenten Mykhailo Podolyak in einem Tweet.
Dutzende Tote täglich bei Kämpfen um Bachmut
Auch im russisch besetzten Osten der Ukraine kam es zu Todesopfern. Von Russland unterstützte Militärvertreter in der ostukrainischen Region Luhansk melden laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS den Tod von neun Menschen in der Stadt Altschewsk. Sie seien ums Leben gekommen, nachdem die Ukraine den russisch besetzten Ort beschossen habe.
Bei den Versuchen, die Stadt Bachmut im östlichen Gebiet Donezk einzunehmen, verliert Russland nach ukrainischen Angaben zudem täglich zwischen 50 und 100 Soldaten. Dies berichtet "Kyiv Independent" und beruft sich auf einen Sprecher des Militärkommandos Ost, Serhij Tscherewaty. Ihm zufolge würden täglich etwa ebenso viele russische Soldaten in der Nähe von Bachmut verwundet.
Seit Monaten hat Russland Soldaten und Kämpfer der Söldnertruppe Wagner zusammengezogen, um Bachmut zu umzingeln und einzunehmen. "Es ist eine sehr schwierige Situation", so Tscherewaty. Aber die ukrainischen Kräfte hielten den Angriffen stand. Die Stadt Bachmut, in der einst 70.000 Menschen lebten, liegt an einer Hauptstraße nach Kramatorsk und Slovjansk - wichtigen Städten im Donezk, die Moskau einnehmen will.
Die Ukraine wehrte nach eigenen Angaben auch russische Angriffe bei 13 Siedlungen in den Gebieten Luhansk und Donezk ab. Laut dem Generalstab der ukrainischen Streitkräfte führte Russland 32 Luftangriffe sowie Angriffe durch sieben Raketen und mehr als 50 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern aus. Die ukrainische kritische Infrastruktur in der ganzen Ukraine bleibe aber weiter bedroht. Dabei unterstütze Belarus Russlands Krieg, indem es Gebiet und Luftraum für Raketen- und Luftangriffe zur Verfügung stelle, heißt es weiter.
Quelle: ntv.de, ghö/rts/DJ