Es geht um Rindfleisch und Käse Großbritannien pausiert Handelsgespräche mit Kanada
26.01.2024, 17:59 Uhr Artikel anhören
Großbritannien und Kanada legen ihre Handelsgespräche vorerst auf Eis.
(Foto: IMAGO/Pond5 Images)
Nach dem Brexit braucht Großbritannien neue Handelspartner. Seit fast zwei Jahren ist das Land im Gespräch über ein Abkommen mit Kanada - doch nun wird der Dialog aufgrund von Unzufriedenheiten vorerst auf Eis gelegt. Neben Einfuhrregelungen über Lebensmittel geht es auch um den Export von Autos.
Großbritannien hat Gespräche mit Kanada über ein Handelsabkommen ausgesetzt. Die beiden Länder hatten nach dem Brexit zwei Jahre miteinander verhandelt - nun werden die Gespräche auf Eis gelegt, wie das Handelsministerium in London bestätigte.
Der Nachrichtenagentur PA zufolge gibt es Streit über die Handelsbedingungen für Rindfleisch und Käse. "Wir werden nur Abkommen verhandeln, die den Briten nutzen, und behalten uns das Recht vor, Verhandlungen zu pausieren, wenn keine Fortschritte erzielt werden", teilte eine Sprecherin der britischen Regierung mit. "Wir sind offen, Gespräche mit Kanada in Zukunft wieder aufzunehmen."
Großbritannien war Ende Januar 2020 aus der Europäischen Union (EU) ausgetreten, seit Januar 2021 ist das Land auch nicht mehr Mitglied der EU-Zollunion oder des Binnenmarkts. Großbritannien sucht deswegen eigene Handelsabkommen mit verschiedenen Ländern.
Seit März 2022 verhandeln Großbritannien und Kanada über ein neues Abkommen. Bisher hätten sie noch zu Bedingungen miteinander gehandelt, die denen aus der Zeit Großbritanniens in der EU entsprochen hätten, meldete PA. Bislang konnte Großbritannien Autos und Käse nach Kanada exportieren, ohne dass hohe Einfuhrzölle erhoben wurden. Der britischen Rundfunkanstalt BBC zufolge soll Kanada von Großbritannien fordern, Vorgaben zum Einsatz von Hormonen bei Rindfleisch zu lockern. Großbritannien störe sich dagegen an hohen Zöllen auf Käse.
Quelle: ntv.de, mes/dpa