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Israel stellt Ultimatum Hamas verschiebt Freilassung israelischer Geiseln

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Die israelischen Geiseln sollten eigentlich am Nachmittag zum ägyptischen Grenzübergang Rafah gebracht werden.

Die israelischen Geiseln sollten eigentlich am Nachmittag zum ägyptischen Grenzübergang Rafah gebracht werden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Am zweiten Tag der Waffenruhe in Gaza verschiebt die radikalislamische Hamas die Freilassung weiterer Geiseln in letzter Minute. Angeblich hat Israel vereinbarte Standards nicht eingehalten. Die israelische Armee droht mit einer Wiederaufnahme der Kämpfe um Mitternacht.

Die Übergabe einer zweiten Gruppe von Geiseln im Gazastreifen wird sich nach Darstellung der Terrororganisation Hamas verzögern. Die Hamas begründete ihr Vorgehen damit, dass Israel gegen einen Teil des Abkommens verstoßen habe. Sie warf Israel vor, nicht wie vereinbart Hilfslieferungen auch in den nördlichen Teil des Gazastreifen ermöglicht zu haben. Israel drohte laut Medienberichten mit einer Wiederaufnahme der Offensive im Gazastreifen, sollten die verschleppten Geiseln nicht bis Mitternacht freigelassen werden. Das berichten die Sender Channel 13 News, N12 News und die Nachrichtenwebsite Ynet unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Ob die von der Hamas eingeforderten Lieferungen tatsächlich Teil des von Katar vermittelten Abkommens war, war gegenwärtig unklar. In Israel war zunächst immer die Rede davon, Hilfslieferungen im Süden zu ermöglichen. Zudem gab der militärische Arm der Hamas an, Israel soll sich bei der Freilassung von Häftlingen nicht "an die vereinbarten Standards" halten.

Zuvor hatte es mehrere Berichte gegeben, dass der Übergabeprozess der Geiseln bereits begonnen hatte. Es war nach unterschiedlichen Berichten von 13 oder 14 Israelis die Rede. Die Geiseln sollten den Berichten nach bereits an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden sein. Unklar war zunächst, wie lange die Verzögerung dauern wird. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

Auch Zahl der Geiseln unklar

Die erwartete Freilassung hatte sich am Nachmittag bereits verzögert. In Israel war die Übergabe der Israelis gegen 15.00 Uhr MEZ erwartet worden. Mehr als eine Stunde später berichteten israelische Medien von einer "technischen" Verzögerung. Unklar war zunächst, wann der geplante Übergabeprozess starten soll. Es war erwartet worden, dass die Gruppe, wie am Tag zuvor im Gazastreifen an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben werden und dann die Grenze nach Ägypten überqueren. Von dort sollten sie dann nach einer ersten medizinischen Überprüfung mit einem Hubschrauber nach Israel gebracht werden.

Zur genauen Zahl der Geiseln gab es unterschiedliche Angaben. Israelische Medien berichteten von Verhandlungen in letzter Minute darüber, ob 13 oder 14 Israelis freigelassen werden sollen. Ob die Verhandlungen auch der Grund für die Verzögerung waren, war jedoch unklar.

Am Vortag waren nach dem Start einer viertägigen Feuerpause 24 Geiseln - 13 Israelis sowie 11 Ausländer - freigekommen. Unter ihnen waren auch vier Deutsch-Israelis. Im Gegenzug wurden 39 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen. Das Abkommen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas sieht vor, dass für jede Geisel aus Israel drei palästinensische Häftlinge freikommen sollen.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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