Menschliche Schutzschilde IS zwingt Bewohner von Ramadi zum Bleiben
21.12.2015, 16:13 Uhr
Irakische Sicherheitskräfte positionieren sich Ende November an der Frontlinie im Kampf um Ramadi.
(Foto: AP)
Die irakische Armee will die Stadt Ramadi aus den Händen des IS befreien. Die Offensive steht offenbar kurz bevor – über Ramadi werden Flugblätter abgeworfen, in denen die Bevölkerung aufgefordert wird, zu fliehen. Doch der IS lässt das nicht zu.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hindert nach Angaben der irakischen Regierung Bewohner von Ramadi daran, die Stadt vor der geplanten Offensive der Regierungstruppen zu verlassen. Einigen Familien sei die Flucht aus dem vom IS kontrollierten Stadtzentrum gelungen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Bagdad. Nach Informationen des Geheimdienstes hielten IS-Kämpfer aber Familien fest, um sie als menschliche Schutzschilde einzusetzen.
Am Sonntag hatte die Luftwaffe über Ramadi Flugblätter abgeworfen, in denen die Bevölkerung aufgefordert wurde, die Stadt binnen 72 Stunden zu verlassen. Zudem seien die Menschen aufgefordert worden, gültige Ausweispapiere mitzuführen. Dies deute darauf hin, dass eine Offensive zur Rückeroberung des Stadtzentrums bevorstehe, sagte ein ranghoher Militär.
Die Hauptstadt der West-Provinz Anbar war im Mai von der Extremistenmiliz eingenommen worden. Die irakischen Streitkräfte versuchen, die Stadt zurückzuerobern. In der vergangenen Woche hatte die Armee Erfolge beim Vormarsch auf Ramadi vermeldet. Derzeit haben sich nach irakischen Geheimdienstinformationen noch bis zu 300 IS-Kämpfer im Stadtzentrum verschanzt.
Quelle: ntv.de