Politik

Kampfansage an die Konkurrenz Jeb Bush deckt sein Einkommen auf

Hat nichts zu verbergen: Jeb Bush liefert findigen Datenjournalisten mehr als 1100 Seiten Steilvorlage.

Hat nichts zu verbergen: Jeb Bush liefert findigen Datenjournalisten mehr als 1100 Seiten Steilvorlage.

(Foto: REUTERS)

Was verdient man als Gouverneur von Florida? Im anlaufenden Wahlkampf um den Einzug ins Weiße Haus schleudert ein prominenter Politiker seinen Gegnern eine umfangreiche Datensammlung entgegen. Wird die Rechnung aufgehen?

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Jeb Bush hat seine Steuerunterlagen für die vergangenen 33 Jahre veröffentlicht. Der Bruder von George W. Bush, Barack Obamas Amtsvorgänger im Weißen Haus, will damit den Druck auf seine Konkurrenten erhöhen.

Sein Vermögen von bis zu 22 Millionen Dollar hat er demnach vor allem mit Investments und durch Honorare für Reden angesammelt. Seine effektive Steuerquote für 2013 betrug gut 40 Prozent - sehr viel im Vergleich mit anderen vermögenden US-Politikern.

Bush sagte, mit den rund 1150 veröffentlichten Seiten sollten sich die Wähler ein besseres Bild von ihm machen können. Der 62-Jährige stammt aus der Bush-Dynastie, sein Vater George H.W. und sein Bruder George W. waren bereits US-Präsidenten. Er habe kein Leben geführt, nur um das mächtigste Amt in Amerika zu bekommen, sagte er. "Ich habe ein Leben mit Höhen und Tiefen geführt."

Bis zu 75.000 Dollar pro Auftritt

Jeb Bush war bereits Gouverneur von Florida und gilt bei Themen wie Einwanderung und Bildung als vergleichsweise moderat. Als Gouverneur verdiente er 2006 knapp 261.000 Dollar. Seitdem ging es steil bergauf: 2013 waren es 7,4 Millionen Dollar. Bush ist unter anderem auf dem Immobilienmarkt in Miami sehr aktiv gewesen.

Für Reden stellte er pro Veranstaltung von 40.000 Dollar in den USA bis zu 75.000 Dollar im Ausland in Rechnung - obwohl ihn Beobachter nicht gerade als mitreißenden Rhetoriker beschreiben. Zum Vergleich: Jeb Bush verdiente damit an einem einzigen Abend mehr als der durchschnittliche US-Arbeitnehmer in einem ganzen Jahr.

Bush muss sich in den Vorwahlen gegen mehr als ein Dutzend Konkurrenten in der eigenen Partei durchsetzen. Bei den Demokraten gilt es als wahrscheinlich, dass Hillary Clinton im November 2016 bei der Präsidentenwahl antritt. Sie und ihr Mann - Ex-Präsident Bill Clinton - sind ebenfalls sehr gefragte Redner. Allein seit Anfang 2014 haben sie bei 104 Events gesprochen und damit zusammen mehr als 25 Millionen Dollar eingenommen, wie das Team von Hillary Clinton bereits im Mai mitteilte.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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