Politik

Experten warnen vor Bestechung Korruption könnte Gesundheitssektor treffen

Die Greco hält Bestechung bei der Beschaffung medizinischer Produkte für möglich.

Die Greco hält Bestechung bei der Beschaffung medizinischer Produkte für möglich.

(Foto: imago images/Future Image)

Die Notstandsmaßnahmen in vielen Ländern, gekoppelt mit der Einschränkung von Rechten und Freiheiten, erhöhen das Korruptionsrisiko. Bei Interessenkonflikten in der Forschung oder Engpässen in der medizinischen Versorgung besteht die Gefahr, dass am Ende Bestechungsgelder fließen.

Experten des Europarats haben angesichts der Coronavirus-Pandemie vor einem erhöhten Korruptionsrisiko insbesondere im Gesundheitssektor gewarnt. Bestechung könnte die Beschaffung medizinischer Produkte und Dienstleistungen sowie den Forschungsbereich beeinflussen, erklärt die Staatengruppe gegen Korruption des Europarats (Greco) in einer Mitteilung.

Whistleblower aus dem Gesundheitsbereich müssten nun besonders geschützt werden, betont der Präsident des Gremiums, Marin Mrcela. Angesichts der Notstandsmaßnahmen in vielen Ländern, der damit zusammenhängenden Machtkonzentration und Einschränkung von Rechten und Freiheiten sollten die Korruptionsrisiken nicht unterschätzt werden.

Das Gremium gab eine Liste mit Empfehlungen für Staaten heraus, um beispielsweise finanzielle Interessenkonflikte in der Forschung und der medizinischen Versorgung zu verhindern. Der Europarat mit Sitz im französischen Straßburg und seine Gremien sind für Menschenrechtsfragen zuständig und nicht Teil der Europäischen Union.

Die Staatengruppe gegen Korruption wurde vor 20 Jahren ins Leben gerufen und zählt 49 Mitgliedstaaten. Das Gremium veröffentlicht in regelmäßigen Abständen Berichte über die einzelnen Mitgliedsländer und macht Vorschläge, wie härter gegen Korruption vorgegangen werden kann.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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