Druck auf Ukraine erhöht Kurz vor Selenskyjs Treffen mit Trump ertönt in Kiew Luftalarm
18.08.2025, 19:18 Uhr Artikel anhören
(Foto: picture alliance / SvenSimon-ThePresidentialOfficeU)
Während Selenskyj in Washington für Frieden wirbt, erschüttern russische Angriffe Kiew. Im Tagesverlauf sind heute bereits 14 Menschen getötet worden. Auf X macht der ukrainische Präsidenten derweil klar: "Wir brauchen Frieden."
Kurz vor einem Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus ist in Kiew Luftalarm ausgelöst worden. Das berichteten Reporter vor Ort. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, im ganzen Land sei wegen drohender russischer Angriffe Luftalarm ausgelöst worden.
Bei russischen Angriffen in der Ukraine wurden an diesem Montag bereits 14 Menschen getötet, sieben von ihnen bei einem Drohnenangriff auf ein Wohngebäude in der Stadt Charkiw im Nordosten des Landes. Die russischen Drohnen zerstörten Behörden zufolge große Teile eines fünfstöckigen Wohngebäudes, auf mindestens drei Etagen brachen demnach Feuer aus. 23 Menschen wurden bei dem Drohnenangriff verletzt, elf weitere bei einem Raketenangriff auf die Stadt.
Der ukrainische Präsident Selenskyj wurde derweil kurz nach 19 Uhr zu Gesprächen über die Zukunft seines Landes im Weißen Haus von US-Präsident Donald Trump empfangen. Auch dort betonte er, dass sein Land an diesem Tag angegriffen und Zivilisten getötet worden seien.
Auf X hatte er zuvor das Ziel eines "verlässlichen und dauerhaften Friedens" ausgerufen. Die Ukraine sei bereit für einen "echten Waffenstillstand" und die Schaffung einer "neuen Sicherheitsarchitektur", schreibt Selenskyj auf der Plattform X. "Wir brauchen Frieden."
US-Präsident Trump hatte zuvor den Druck auf Selenskyj erhöht. Er schloss eine Rückgabe der seit 2014 von Russland annektierten Krim aus und erteilte einem Nato-Beitritt der Ukraine eine Absage. Der US-Präsident war nach seinem Treffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin am Freitag bereits von seiner Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe im Ukraine-Krieg abgerückt. Stattdessen sprach er sich für ein umfassendes Friedensabkommen aus. Er näherte sich mit seinen jüngsten Äußerungen Putins Position an - und sorgte in der Ukraine und bei den westlichen Unterstützern Kiews für große Ernüchterung.
Quelle: ntv.de, jki/AFP