Politik

Steigende Infektionszahlen Lauterbach will Impfzentren wieder öffnen

Turbo für den Booster: Gesundheitsexperte Lauterbach würde die gerade geschlossenen Impfzentren gerne wieder in Gang bringen.

Turbo für den Booster: Gesundheitsexperte Lauterbach würde die gerade geschlossenen Impfzentren gerne wieder in Gang bringen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Zahl der Ansteckungen steigt rasant, doch seit ein paar Wochen sind die Impfzentren geschlossen. Obwohl die Immunisierungsquote lahmt, hofft SPD-Politiker Lauterbach auf eine Belebung. Besonders für Ältere müsse man die Zentren schnell wieder aufmachen.

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach wünscht sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie, die vielfach geschlossenen Impfzentren wieder einzurichten. Die Impfungen kämen viel zu langsam voran, um die stark steigende vierte Welle der Pandemie zu brechen, schrieb er auf Twitter. "Wir brauchen schnelle Impfung für Ältere. Ideal wäre Wiederöffnung der Impfzentren."

Die Zahl der Geimpften steigt nur noch langsam. Eine Auffrischungsimpfung gegen die mit der Zeit nachlassende Wirkung nehmen viel weniger Menschen wahr, als es könnten. Vor allem Risikogruppen wird dies empfohlen. Die Politik sucht händeringend Konzepte, mehr Menschen dazu zu bewegen.

Die regionalen Impfzentren waren im vergangenen Winter zum Start der Impfungen eingerichtet worden. Hintergrund waren Anforderungen an eine starke Kühlung der zunächst knappen Impfstoffe und ein strikter Vorrang für gefährdete Bevölkerungsgruppen. Zeitweise gab es mehr als 400 Impfzentren. Bund und Länder hatten vereinbart, sie spätestens zum 30. September zurückzufahren oder zu schließen. Die meisten Länder stellten auf mobile Impfteams um. Daneben impfen auch Arztpraxen, inzwischen sind es aber wieder weniger.

Lage schlimmer als vor einem Jahr

Ob politischer Aktionismus die Impfquote bei bisher Ungeimpften erhöhen würde, ist allerdings nicht sicher. Eine Forsa-Umfrage des Bundesgesundheitsministeriums vom Donnerstag kommt zu dem Schluss, dass sich die große Mehrheit der Ungeimpften wohl nicht mehr von einer Immunisierung gegen das Coronavirus überzeugen lassen wird. Demnach gaben zwei Drittel (65 Prozent) der rund 3000 Befragten an, sich "auf keinen Fall" in den nächsten zwei Monaten impfen zu lassen. 23 Prozent tendierten zu "eher nein".

Die Corona-Infektionen steigen derzeit wieder stark an - und das noch früher als vor einem Jahr: Zunehmend lauter wird deshalb die Sorge vor erneuten Notlagen in den Kliniken geäußert. So warnte die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel am Vormittag vor Leichtfertigkeit im Umgang mit der Corona-Pandemie.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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