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Verhaftungen am Flughafen Beirut Libanon hindert Assad-Verwandte an der Flucht

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Endstation Flughafen: Familienangehörige von Assad wollten mit gefälschten Pässen von Beirut nach Ägypten fliegen.

Endstation Flughafen: Familienangehörige von Assad wollten mit gefälschten Pässen von Beirut nach Ägypten fliegen.

(Foto: AP)

Während der ehemalige syrische Machthaber Assad in Moskau Asyl gefunden hat, sind seine Verwandten vielfach noch auf der Flucht. Einem als Kriegsverbrecher gesuchten Onkel gelingt die Ausreise, doch dessen Schwiegertochter und Enkelin werden auf dem Flughafen von Beirut verhaftet.

Libanesische Ermittler haben Verwandte des gestürzten syrischen Machthabers Baschar al-Assad an der Flucht nach Ägypten gehindert. Die Frau und die Tochter eines Cousins von Assad seien auf dem Flughafen von Beirut verhaftet worden, als sie mit mutmaßlich gefälschten Pässen nach Ägypten fliegen wollten, teilten fünf libanesische Regierungsvertreter mit. Assads Onkel Rifaat sei dagegen am Vortag mit seinem echten Pass ausgeflogen und nicht aufgehalten worden. Die Verhafteten sind seine Schwiegertochter und seine Enkelin.

Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte im März Anklage gegen Rifaat al-Assad wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erhoben. Er ist der Bruder des 2000 verstorbenen syrischen Machthabers Hafis al-Assad und leitete die Artillerieeinheit, die die Stadt Hama beschoss und Tausende von Menschen tötete, was ihm den Spitznamen "Schlächter von Hama" einbrachte. Er soll außerdem Mord und Folter angeordnet haben.

Tausende illegale Einreisen in den Libanon

Es wird vermutet, dass Zehntausende Syrer in der Nacht der Flucht Baschar al-Assads Anfang Dezember illegal in den Libanon eingereist sind. Nach Angaben der libanesischen Sicherheits- und Justizbehörden wurden mehr als 20 Angehörige der berüchtigten 4. Division der ehemaligen syrischen Armee, Offiziere des militärischen Geheimdienstes und andere Personen, die mit Assads Sicherheitskräften in Verbindung stehen, im Libanon festgesetzt. Einige von ihnen wurden verhaftet, als sie versuchten, ihre Waffen zu verkaufen.

Baschar al-Assad erhielt nach seinem Sturz und der Flucht aus Syrien politisches Asyl in Russland. Mit der Unterstützung des Kremls war es dem langjährigen syrischen Präsidenten einst gelungen, im Bürgerkrieg in seinem Land die Oberhand zu gewinnen. In einer Blitzoffensive Anfang Dezember rissen Rebellen aber die Macht an sich. Der russische Präsident Wladimir Putin sagte auf seiner Jahrespressekonferenz am 18. Dezember, er habe Assad in seinem russischen Exil noch nicht getroffen. Er habe aber vor, das zu tun.

Quelle: ntv.de, mau/AP

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