Große Mengen der hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat lösen im vergangenen August die Explosionskatastrophe im Hafen Beiruts aus. Noch immer lagern dort Chemikalien - mit großen Gefahren für Menschen und Umwelt. Woher die Stoffe stammen, ist weiter unklar.
Bei Kämpfen in einem provisorischen Flüchtlingslager im Libanon zünden Jugendliche mehrere Zelte an. Das Feuer breitet sich aus, rund 400 syrische Bewohner müssen fliehen. Sie kommen vorübergehend in Schulen, Hotels und anderen Lagern unter.
Vom Libanon als Perle des Nahen Ostens ist nicht mehr viel übrig. Korruption, die Corona-Pandemie und zuletzt die Explosion im Hafen treiben das Land in den Ruin und die Bevölkerung in die Armut. Frankreichs Präsident Macron ruft zu Hilfe auf - die internationale Gemeinschaft knüpft diese jedoch an Bedingungen.
Die Situation in den ohnehin überlasteten Haftanstalten im Libanon verschärft sich während der Corona-Pandemie. In der Hauptstadt Beirut überwältigen etwa 70 Insassen ihre Aufseher und entkommen. Fünf Menschen sterben auf der Flucht, die Polizei riegelt die Gegend ab.
Auf dem Papier befinden sich beide Länder im Krieg, doch nun nehmen Israel und der Libanon erstmalig Verhandlungen auf. Der Verlauf einer umstrittenen Seegrenze soll geklärt werden. Aber nach kurzer Zeit brechen die Delegierten das historische Treffen offenbar vorerst wieder ab.
Es wäre ein Wunder: In den Trümmern der libanesischen Hauptstadt hat ein Mensch womöglich einen Monat lang überlebt. Die Suchaktion in dem zerstörten Haus musste aber zeitweise unterbrochen werden.
Für die folgenschwere Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut Anfang August werden Tausende Tonnen Ammoniumnitrat verantwortlich gemacht. Die Chemikalie soll ungesichert auf dem Hafengelände gelagert worden sein. Nun wird wieder eine größere Menge des explosiven Stoffes in der Stadt entdeckt.
Wirtschaftskrise, Explosionen, Korruption: Der Libanon sucht eine neue politische Führung. Die Parteien des Landes verständigen sich auf eine Expertenregierung. Und die solle nun schleunigst Reformpläne erarbeiten, drängt Frankreichs Präsident Macron.
Rund vier Wochen nach der Explosion im Hafen von Beirut nominiert Staatschef Aoun Libanons bisherigen Botschafter in Deutschland zum neuen Premier. In der libanesischen Öffentlichkeit ist der promovierte Rechts- und Politikwissenschaftler eher unbekannt. Politische Spitzenämter hatte er bislang auch nicht inne.
15 Jahre nach dem Bombenanschlag, bei dem Libanons Ex-Regierungschef Hariri ums Leben kam, verkündet ein UN-Sondergericht das Urteil. Ein Mann mit angeblicher Verbindung zur Hisbollah wird schuldig gesprochen. Sein Strafmaß steht noch nicht fest - dass er ins Gefängnis kommt, ist unwahrscheinlich.
Mehr als 6500 Verletzte, zerstörte Krankenhäuser: Das Gesundheitssystem in Beirut ist seit der schweren Explosion im Hafen Anfang August stark überlastet. Nun steigen auch noch die Zahlen der Corona-Infizierten. Der Gesundheitsminister schlägt Alarm.
Anfang August legen zwei Explosionen halb Beirut in Schutt und Asche. Die Katastrophe habe "in furchtbarer Weise vor Augen geführt, wie schnell eine Notlage entstehen kann", sagt Kanzlerin Merkel. Die Regierungschefin betont, dass internationale Hilfe in Zukunft noch stärker gefordert ist.
Trotz schwieriger Beziehungen bietet Israel nach der Explosion am Hafen von Beirut dem Libanon sofort humanitäre Hilfe an. Diese werde aber nicht angenommen, sagt der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff. Er lobt die deutsch-israelischen Beziehungen.
Minutenlang fährt die Autokolonne des deutschen Außenministers durch das Trümmerfeld von Beirut. Die Bilder sind erschütternd - doch Maas kommt nicht mit leeren Händen in den Libanon. Er sagt unverblümt, warum er die Regierung gar nicht erst trifft. Von Heike Boese, Beirut