Politik

Kadyrow zeigt seine Kämpfer Mariupol: Russen versuchen ins Zentrum vorzudringen

Russische Truppen am Rande von Mariupol.

Russische Truppen am Rande von Mariupol.

(Foto: REUTERS)

Seit Wochen wird das im Süden der Ukraine gelegene Mariupol von russischen Truppen belagert. Laut ukrainischen Angaben versuchen Moskaus Truppen weiterhin das Stadtzentrum zu erobern. Tschetschenen-Oberhaupt Ramsan Kadyrow behauptet, auch seine Kämpfer seien in der Stadt im Einsatz.

Um die Hafenstadt Mariupol wird nach ukrainischen wie russischen Angaben weiter heftig gekämpft. Die russische Armee beschieße aus der Luft und mit Artillerie zivile und militärische Objekte, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Bericht am Mittag mit. Am Boden versuchten russische Kräfte, in das Stadtzentrum vorzudringen. Auch der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch sprach von Straßenkämpfen in Mariupol.

Von russischer Seite veröffentlichte das Oberhaupt der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, Videos über den angeblichen Einsatz seiner Kämpfer in Mariupol. Vor zwei Tagen behauptete der 45-Jährige, seine Soldaten hätte die Kontrolle über das Rathaus der Stadt übernommen. Die Angabe ließ sich nicht unabhängig überprüfen.

Die strategisch wichtige Industrie- und Hafenstadt ist der einzige Abschnitt am Asowschen Meer, den Russland noch nicht kontrolliert. Durch die Kämpfe seit Anfang März ist die Stadt mit ihren einst mehr als 400.000 Einwohnern stark zerstört worden.

Aktuell erwägt Frankreich gemeinsam mit der Türkei und Griechenland eine Rettungsaktion für die bedrängte Zivilbevölkerung. Bei der Planung gebe es bereits konkrete Gespräche mit dem Bürgermeister sowie eine Abstimmung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Freitagabend in Brüssel. Eine Absprache sei auch mit Russland erforderlich, dessen Truppen die Stadt seit Wochen belagern. Eine Reaktion aus Moskau gab es dazu zunächst nicht. Nach Angaben von Selenskyj sind fast 100.000 Menschen in der Stadt von jeglicher Versorgung mit Wasser, Essen und Strom abgeschnitten.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

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