Politik

Studie des Bamf Meiste Flüchtlinge fühlen sich willkommen

Knapp die Hälfte der seit 2013 nach Deutschland Geflüchteten gehen fünf Jahre nach ihrer Ankunft einer geregelten Arbeit nach.

Knapp die Hälfte der seit 2013 nach Deutschland Geflüchteten gehen fünf Jahre nach ihrer Ankunft einer geregelten Arbeit nach.

(Foto: Sven Hoppe/dpa)

Mittlerweile leben viele Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern schon ein halbes Jahrzehnt und mehr in Deutschland. Die "Willkommenskultur" ist zwar mit dem Aufstieg der AfD infrage gestellt, doch die meisten fühlen sich dennoch wohl. Sie machen sich aber auch Sorgen.

Drei Viertel der nach Deutschland geflüchteten Menschen fühlen sich hier willkommen, machen sich aber wegen ihrer wirtschaftlichen Situation Sorgen. Das sind die Ergebnisse einer Studie des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Wichtige Faktoren für die Lebenszufriedenheit der Geflüchteten seien die familiäre und gesundheitliche Situation, der aufenthaltsrechtliche Status sowie die Erwerbs- und Wohnsituation und das Ausmaß der sozialen Kontakte zu Deutschen, erklärte Projektleiterin Nina Rother.

Die Zufriedenheit mit der Erwerbs- und Einkommenssituation variiere je nach individueller Erwerbstätigkeit. "Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich trotz der Verbesserungen bei Arbeit und Einkommen ein großer Teil der Geflüchteten mit dem bereits Erreichten nicht zufriedengibt, sondern weiter vorankommen will", erklärte Rother. Zentrale Voraussetzung für die berufliche und soziale Integration seien gute Deutschkenntnisse der Flüchtlinge.

Diese haben sich der Studie zufolge 2018 weiter verbessert. 44 Prozent schätzen ihre Deutschkenntnisse demnach als gut oder sehr gut ein, 2017 waren es noch 35 Prozent, bei der ersten Befragung 2016 22 Prozent. Der Anteil von Personen ohne jegliche Deutschkenntnisse ist auf fünf Prozent gesunken.

Knapp die Hälfte hat geregelte Arbeit

Für die gemeinsame Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und des Sozio-ökonomischen Panels wurden den Angaben zufolge 7950 Geflüchtete befragt, die von 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommen sind und hier einen Asylantrag gestellt haben. Einer im Februar veröffentlichten Studie des IAB zufolge geht knapp die Hälfte der seit 2013 nach Deutschland Geflüchteten fünf Jahre nach ihrer Ankunft einer geregelten Arbeit nach.

Die Zahl der in Deutschland gestellten Asylanträge ist weiterhin rückläufig: Im Januar wurden 10.004 grenzüberschreitende Erstanträge gestellt und damit 18,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie das Bundesinnenministerium vor zwei Wochen mitteilte. Hauptherkunftsländer waren Syrien mit 2593 Anträgen Irak mit 1034, die Türkei mit 779 und Afghanistan mit 713 Anträgen. Zu den 10.000 grenzüberschreitende Anträgen kommen noch 2208 Erstanträge für in Deutschland geborene Kinder im Alter von unter einem Jahr hinzu.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP

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