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"Das ist nicht meine Zeit" Mike Pence zieht Bewerbung ums Weiße Haus zurück

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Trump-Kritiker Pence tritt ab: Er rät zur Wahl eines Präsidenten, der die besseren Seiten der Menschen anspricht.

Trump-Kritiker Pence tritt ab: Er rät zur Wahl eines Präsidenten, der die besseren Seiten der Menschen anspricht.

(Foto: AP)

Als Vize-Präsident war er loyal zu Donald Trump, beim Sturm aufs Kapitol verweigert Mike Pence sich. Nun zieht der Republikaner seine Bewerbung um die US-Präsidentschaft zurück. Seine Kampagne ist nie richtig in Schwung gekommen, doch den Wählern gibt er einen Rat, wie der künftige Herr im Weißen Haus sein sollte.

Der frühere US-Vizepräsident Mike Pence hat sich aus dem Rennen der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur zurückgezogen. "Das ist nicht meine Zeit", sagte er bei einer Veranstaltung in Las Vegas. "Nach vielen Gebeten und Überlegungen habe ich entschieden, meine Präsidentschaftskampagne auszusetzen." Pence gab keine Wahlempfehlung ab, forderte aber, jemanden zu wählen, der die besseren Seiten der Menschen anspreche und mit "Höflichkeit" führen könne.

Pence war jahrelang Stellvertreter des früheren US-Präsidenten Donald Trump. Dieser ist derzeit hoher Favorit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für die Wahl im kommenden Jahr. Bei den Demokraten will Amtsinhaber Joe Biden erneut antreten.

Kapitol-Erstürmung führt zu Bruch mit Trump

Pence war im Juni in das Präsidentschaftsrennen eingestiegen und hatte damit bei den Republikanern seinen einstigen Chef herausgefordert. Seine Kampagne war jedoch nie recht in Schwung gekommen. Pence war in Umfragen weit abgeschlagen und hatte Medienberichten zufolge Probleme bei der Beschaffung von Geldern für seine Kampagne. "Wir wussten immer, dass dies ein harter Kampf sein würde, aber ich bereue nichts", sagte er.

Der erzkonservative Politiker und evangelikale Christ war Trump in vier Jahren im Weißen Haus ein loyaler Stellvertreter. Die Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 führte aber zum Bruch zwischen den beiden Republikanern. Pence hatte sich damals Trumps Forderung verweigert, eine Bestätigung des Siegs des Demokraten Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020 im Kongress zu blockieren. Pence hat Trump seitdem immer wieder scharf kritisiert und erklärt, dass der Rechtspopulist nicht wieder Präsident werden dürfe. Niemand, der sich über die Verfassung der USA stelle, dürfe Präsident der USA werden, warnte er wiederholt.

Das republikanische Bewerberfeld wird angeführt von Trump. Daneben sind unter anderem noch der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, und die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, im Rennen. Die Republikaner küren ihren Kandidaten in einer parteiinternen Vorwahl.

Quelle: ntv.de, mau/AFP/rts

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