Ermittlungen in Russland-Affäre Mueller will sich Präsident Trump vorknöpfen
09.01.2018, 07:34 Uhr
Sonderermittler Robert Mueller.
(Foto: imago/ZUMA Press)
US-Präsident Trump soll sich in den kommenden Wochen den Fragen von Sonderermittler Mueller zur Russland-Affäre stellen. Trump sieht in einer direkten Befragung die große Chance, alle Zweifel zu beseitigen - seine Anwälte sehen das offenbar anders.
US-Sonderermittler Robert Mueller will bei seinen Untersuchungen der Russland-Affäre auch US-Präsident Donald Trump anhören. Mueller habe Trumps Anwälte über seine Pläne informiert, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf eine Person aus dem Umfeld von Trump. Der Präsident könnte in den nächsten Wochen befragt werden. Die Anzahl der Fragen solle beschränkt sein.
Mueller geht dem Verdacht nach, dass es während des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 geheime Absprachen zwischen Russland und Trumps Team gegeben haben soll. Die Regierung in Moskau und Trump weisen dies zurück. Trumps Anwälte waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Der Anwalt des US-Präsidialamts, Ty Cobb, wollte sich nicht dazu äußern. Die Kommunikation mit dem Sonderermittler werde grundsätzlich nicht kommentiert. Auch der Sprecher für den Sondermittler, Peter Carr, lehnte eine Stellungnahme ab.
Weiteren Medienberichten zufolge stünden Trumps Anwälte mit Vertretern des Sonderermittlers wegen einer Aussage von Trump selbst bereits seit Ende Dezember in Kontakt. Dabei sei über Ort und Länge einer Befragung, rechtliche Umstände und Alternativen wie ein schriftliches Interview gesprochen worden, berichtete der Fernsehsender NBC unter Berufung auf drei mit der Lage vertrauter Personen. Laut Bericht soll Trump der Überzeugung sein, in einem Gespräch mit Mueller letzte offene Fragen aus der Welt schaffen zu können. Seine Anwälte wollen offenbar ein Interview von Angesicht zu Angesicht auf alle Fälle vermeiden.
Die Russland-Affäre belastete Trump bereits vor seinem Amtsantritt vor knapp einem Jahr. Im Raum steht die Frage, ob er oder Personen aus seinem Umfeld erpressbar sein könnten oder sich gesetzeswidrig verhalten haben. Erst am Samstag hatte Trump bekräftigt, dass es im Wahlkampf keine Absprachen zwischen seinem Lager und Russland gegeben habe. "Es gab keine Zusammenarbeit, kein Verbrechen", sagte der Republikaner.
Quelle: ntv.de, mba/rts/dpa