Vor Merkel-Besuch Raketen aus Syrien schlagen in Türkei ein
18.04.2016, 18:50 UhrIn wenigen Tagen will Bundeskanzlerin Merkel ins türkische Gaziantep reisen. In der Nachbarprovinz schlagen erneut Raketen ein, die vermutlich von der Terrormiliz Islamischer Staat auf ein Flüchtlingslager abgeschossen wurden.
Wenige Tage vor der Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel ins südosttürkische Gaziantep sind bei Raketeneinschlägen in der Nachbarprovinz Kilis mindestens drei Menschen getötet worden. Neun Menschen seien bei dem Beschuss aus dem Bürgerkriegsland Syrien in Kilis-Stadt verletzt worden, meldete die Nachrichtenagentur DHA. Insgesamt seien vier Raketen eingeschlagen, drei davon in der Nähe des staatlichen Krankenhauses, eine auf einem Feld.
In Kilis liegt ein großes Flüchtlingslager dicht an der syrisch-türkischen Grenze. Kilis war in den vergangenen Wochen mehrfach mit Raketen aus Syrien beschossen worden, nach Angaben von türkischen Behörden vor Ort kamen die Geschosse aus einem Gebiet, das von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliert wird. Die Regierung machte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich, deren Stellungen in Nordsyrien die Armee daraufhin beschoss.
Merkel, EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans wollen am Samstag in die an Kilis angrenzende Provinz Gaziantep fliegen. Ihre Reise soll allerdings in die Stadt Gaziantep führen, die rund 45 Kilometer Luftlinie von der syrischen Grenze entfernt liegt. Ein Besuch Merkels in einem neuen Flüchtlingszentrum in Kilis war von türkischer Seite ursprünglich für den 16. April angekündigt worden. Die Bundesregierung hatte dies jedoch nie bestätigt. Zu dem mit EU-Mitteln eingerichteten Zentrum gehören auch eine Schule und ein Krankenhaus.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa/AFP