Politik

Medizintechnik kann profitieren Regierung investiert in Quantencomputer

Der bisher größte Quantencomputer verfügt über 65 Qubit.

Der bisher größte Quantencomputer verfügt über 65 Qubit.

(Foto: picture alliance/dpa/IBM)

Quantencomputer sind eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft, sagt Bundesforschungsministerin Karliczek. Sie sind um ein Vielfaches leistungsfähiger als herkömmliche Rechner. Aus dem Grund nimmt die Bundesregierung sehr viel Geld in die Hand, um die Entwicklung in diesem Sektor zu fördern.

Im internationalen Wettlauf um die Technik der Zukunft hat die Bundesregierung insgesamt zwei Milliarden Euro für die Entwicklung von Quantencomputern freigegeben. 1,1 Milliarden Euro vergibt das Bundesforschungsministerium, 878 Millionen Euro stammen aus dem Etat des Bundeswirtschaftsministeriums. Ziel sei es, innerhalb der nächsten fünf Jahre in Deutschland einen konkurrenzfähigen Quantencomputer zu bauen und ein dazugehöriges Ökosystem mit potenziellen Anwendern zu schaffen, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek.

"Die Quantentechnologien sind eine der entscheidenden Schlüsseltechnologien der Zukunft", sagte die CDU-Politikerin. "Sie werden es uns erlauben, unsere Kommunikation absolut sicher zu gestalten, durch hochsensible Sensoren Sprünge in der Medizintechnik zu machen oder mittels Quantencomputing bisher nicht lösbare Probleme in Logistik oder Materialforschung zu bewältigen."

Bisher gibt es nur Null oder Eins

Mit dem Konzept der Quantencomputer reagiert die Forschung und Industrie auf die Tatsache, dass die bislang übliche Entwicklung von Hochleistungscomputern an ihre physikalischen Grenzen stößt. Ein Quantencomputer speichert Informationen nicht in Form von Bits, die nur zwei mögliche Zustände annehmen können, nämlich Eins oder Null. Ein Qubit eines Quantencomputers kann stattdessen beides gleichzeitig sein, also Eins und Null. Das Quantenteilchen hält so lange beide Zustände inne, bis man es sich ansieht oder misst. Damit können Quantencomputer theoretisch um ein Vielfaches schneller und leistungsfähiger sein als herkömmliche Rechner.

Um das Ziel des Programms zu erreichen, fördert das Forschungsministerium zunächst den Bau von "Demonstrations-Quantencomputern". Diese Rechner sollen über 24 voll funktionsfähige Qubits verfügen. Innerhalb der fünf Jahre soll ein wettbewerbsfähiger deutscher Quantencomputer mit mindestens 100 individuell ansteuerbaren Qubits ausgestattet sein - skalierbar auf mindestens 500 Qubits. Die aktuell größten Quantenrechner sind ein 65 Qubit-Computer von IBM und ein 54-Qubit-System von Google.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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