Papperger entging wohl Attentat Rheinmetall-Chef genießt ähnlichen Schutz wie Scholz
12.07.2024, 12:01 Uhr Artikel anhören
Für Konzernchef Armin Papperger (rechts) gelten offenbar höchste Sicherheitsvorkehrungen.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Armin Papperger betont nach Bekanntwerden der Anschlagspläne gegen ihn, er fühle sich sicher. Dabei wäre es nicht der erste Angriff auf den Rüstungsunternehmer gewesen. Und nicht die ersten russischen Sabotageversuche in Deutschland.
Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger zeigt sich von den Attentatsplänen gegen ihn unbeeindruckt. "Ich fühle mich immer sicher", sagte er der "Financial Times". "Ich bin ein sehr glücklicher Mensch." Sicher fühlt er sich offenbar zu Recht. Eine mit dem Thema vertraute Person sagte der Zeitung, Papperger genieße einen ähnlichen Schutz wie Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Sicherheitsmaßnahmen seien auf höchstem Niveau.
Papperger selbst sagte, Berlin habe ein hohes Maß an Sicherheit um seine Person geschaffen. Die Details der bekannt gewordenen Anschlagspläne konnte er nicht bestätigen, er glaube aber die Darstellung in dem CNN-Bericht. Die russische Regierung hatte demnach Anfang des Jahres ein Attentat auf den Chef des Rüstungskonzerns geplant, der Waffen und Militärfahrzeuge an die Ukraine liefert. Der Sender berief sich auf fünf Behördenvertreter in den USA und Deutschland. Als die USA von den Plänen erfuhren, informierten sie demnach die Bundesregierung. Deutsche Geheimdienste sollen das Komplott dann vereitelt haben. Ein deutscher Regierungsbeamter bestätigte dem Sender, dass man in Berlin entsprechende Warnungen aus den USA bekommen habe.
Es wäre nicht der erste Anschlag auf den Konzernchef gewesen. In der Vergangenheit gab es bereits einen Brandanschlag auf Pappergers Gartenlaube. Er soll schon seit Längerem Personenschutz erhalten. Rheinmetall ist einer der größten europäischen Lieferanten für Panzertechnik und Artilleriegeschosse für die Ukraine und nach eigener Darstellung der größte Hersteller von Artilleriemunition in der westlichen Welt. Im Juni hat Rheinmetall eine Reparaturwerkstatt für Schützenpanzer in der Westukraine eröffnet. Geplant ist auch die Produktion neuer Panzer.
Faeser: Nehmen erheblich gestiegene Bedrohung sehr ernst
Bundesinnenministerin Nancy Faeser unterstrich derweil die Entschlossenheit der deutschen Sicherheitsbehörden: "Wir äußern uns nicht zu einzelnen Bedrohungssachverhalten", sagte die SPD-Politikerin. "Aber ganz klar ist: Wir nehmen die erheblich gestiegene Bedrohung durch die russische Aggression sehr ernst." Man handle zusammen mit den internationalen Partnern und den Sicherheitsbehörden der Länder, um Deutschland zu schützen und die Pläne des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu durchkreuzen.
Putins Regime wolle die Unterstützung für die Ukraine unterminieren, erklärte Faeser. "Aber wir werden uns nicht einschüchtern lassen." Die Schutzmaßnahmen seien angesichts der russischen Bedrohungen in den vergangenen beiden Jahren massiv hochgefahren worden. "Die Bedrohungen reichen von Spionage, Sabotage und Cyberattacken bis hin zu Staatsterrorismus."
Die Innenministerin erinnerte an zwei mögliche Sabotageakte, die die deutsche Spionageabwehr im April verhindert hatte. Damals waren in Bayern zwei Männer festgenommen worden, denen die Planung von Sabotageaktionen insbesondere gegen die deutsche Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland vorgeworfen wird. "Unsere Sicherheitsbehörden haben sehr konsequent zugeschlagen und mögliche Sprengstoffanschläge in Deutschland verhindert", erklärte Faeser dazu. "Wir werden weiter alles tun, um russische Bedrohungen in Deutschland zu unterbinden."
Quelle: ntv.de, chl/dpa