Politik

Hand abgerissen? Russin zündet Böller im Wahllokal - schwer verletzt

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Der Vorfall ereignete sich in Perm. Die Stadt liegt etwa  1150 Kilometer nordöstlich von Moskau.

Der Vorfall ereignete sich in Perm. Die Stadt liegt etwa 1150 Kilometer nordöstlich von Moskau.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

In Russland wird gewählt und die Opposition protestiert. In mehreren Orten gießen Wähler Farbe in Urnen, werfen Molotow-Cocktails oder legen auf andere Weise kleinere Brände. In Perm zündet eine Frau offenbar Feuerwerkskörper - und verletzt sich schwer.

Bei der Präsidentenwahl in Russland hat eine Frau Medienberichten zufolge in einem Wahllokal Feuerwerkskörper gezündet und sich dabei selbst schwer verletzt. Die 64-Jährige aus der Stadt Perm habe die Explosion auf der Toilette des Gebäudes herbeigeführt und sich dabei selbst eine Hand abgerissen, berichtete der Telegram-Kanal "Baza". Die regionalen Behörden bestätigten Medien zufolge einen Notfall in dem Wahllokal und teilten mit, dass die Frau ins Krankenhaus gebracht worden sei.

Seit dem ersten Wahltag am vergangenen Freitag protestieren Menschen in Russland gegen die von Manipulation begleitete Abstimmung, die Kremlchef Wladimir Putin mitten im Krieg seine fünfte Amtszeit sichern soll. In mehreren Orten gossen Wähler Farbe in Urnen, warfen Molotow-Cocktails oder legten auf andere Weise kleinere Brände. Ob die Böller-Zündung als Protestaktion geplant war, ist bislang nicht bekannt.

Am Sonntag versammelten sich in dem Riesenland mit seinen elf Zeitzonen darüber hinaus gegen 12 Uhr Ortszeit viele Andersdenkende vor ihren jeweiligen Wahllokalen, um unter dem Motto "Mittag gegen Putin" ihren Unmut kundzutun. Auch in Berlin wuchs die Schlange von Wählerinnen und Wählern vor der russischen Botschaft auf über einen Kilometer. Auch Julia Nawalnaja, Witwe des in Lagerhaft verstorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny, stellte sich an, um ihre Stimme abzugeben.

Echte Oppositionelle sind bei der Abstimmung entweder nicht als Kandidaten zugelassen worden, ins Ausland geflohen oder sitzen im Gefängnis. Unabhängige Beobachter bezeichnen die Abstimmung, die in Russland am Abend um 19 Uhr MEZ enden sollte, als Farce und rufen die internationale Gemeinschaft auf, das Ergebnis nicht anzuerkennen.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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