Afrikakorps veröffentlicht Fotos Russische Truppen offenbar in Burkina Faso gelandet
25.01.2024, 22:00 Uhr Artikel anhören
Ibrahim Traoré (l.) herrscht seit Anfang 2022 in Burkina Faso.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Seit einem Putsch vor zwei Jahren wird Burkina Faso vom Militär regiert. Die Junta unterhält gute Beziehungen zu Moskau. Nun schickt der Kreml offenbar eine größere Abteilung Soldaten in das Land. Weitere sollen folgen.
Russland hat Insidern zufolge seinen Einfluss in Westafrika durch die erste substanzielle Verlegung von Truppen nach Burkina Faso ausgebaut. Sie seien am Mittwoch eingeflogen worden, heißt es aus ausländischen Sicherheitskreisen.
Am Mittwoch hatte eine pro-russische Gruppe auf Telegram von 100 Soldaten berichtet, die zum Schutz des Machthabers Ibrahim Traore und des Volkes in Burkina Faso angekommen seien. Weitere 200 sollten folgen, berichtete der Kanal Afrikakorps, der nach eigener Darstellung dem russischen Verteidigungsministerium unterstellt ist. Bilder der pro-russischen Nachrichtenagentur African Initiative auf Telegram zeigten Männer in Armeekleidung, die Material aus einem Flugzeug mit einer russischen Flagge ausluden.
Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) vermutet, dass der Kreml wahrscheinlich versucht, die Operationen des Afrikakorps in Niger, Burkina Faso und Mali auszuweiten. Angesichts eines Besuchs von Regierungsvertretern des Tschad am Mittwoch in Moskau könnte Russland auch Bedingungen für eine Ausweitung der Einsätze im Tschad festgelegt haben, spekulieren die US-Experten in einem Lagebericht.
Burkina Faso wird von einer Militärregierung geführt, die Anfang 2023 die französischen Truppen ausgewiesen hat. Im September wurde mit der Regierung in Moskau eine militärische Zusammenarbeit besprochen. Dies führte zu Spekulationen, das afrikanische Land könne wie das benachbarte Mali seine Sicherheitsbeziehungen entsprechend neu ausrichten.
Auch in Niger, Gabun, Mali, Guinea und im Tschad haben Militärs in den vergangenen Jahren die Macht übernommen, die eher der Regierung in Moskau wohlgesinnt sind. Im Januar haben Armeevertreter aus Niger und Tschad offiziell Moskau besucht.
Quelle: ntv.de, jpe/rts