Absturz mit Dutzenden Toten Russischer Transporter stürzt in Syrien ab
06.03.2018, 14:50 Uhr
Eine Antonow An-26.
(Foto: picture alliance / dpa)
Seit 2015 nutzt Russland den Stützpunkt Hamaimim in Syrien für Einsätze der Luftwaffe. Nun sterben dort bei einem Flugzeugabsturz 39 Menschen. Das Unglück sei beim Landeanflug passiert, heißt es.
Beim Absturz eines russischen Militärflugzeugs in Syrien sind alle 39 Insassen ums Leben gekommen. Das Flugzeug vom Typ Antonow An-26 sei beim Landeanflug auf den Luftwaffenstützpunkt Hamaimim in der Provinz Latakia abgestürzt, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Als mutmaßliche Ursache wurde technisches Versagen genannt.
"Nach Berichten vor Ort gab es keinen Beschuss auf das Flugzeug", hieß es in der Mitteilung russischen Agenturen zufolge. Die Maschine sei 500 Meter vor der Landebahn aufgeschlagen.
Wie russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium berichteten, waren an Bord der Antonow-26 sechs Besatzungsmitglieder und 33 Passagiere. Zunächst war nur von 32 Insassen die Rede gewesen. Die Antonow-26 ist ein leichtes Transportflugzeug, entwickelt speziell für den Einsatz in Kampfzonen. Es wird von zwei Propellern angetrieben.
Präsident Wladimir Putin sprach den Hinterbliebenen und dem gesamten Militär sein Beileid aus, wie der Kreml mitteilte. Das Verteidigungsministerium setzte eine Kommission zur Untersuchung der Absturzursache ein. Auch das russische Ermittlungskomitee schaltete sich ein, um mögliche Sicherheitslücken zu untersuchen. Das nahe der Küstenstadt Latakia gelegene Hmeimim ist der wichtigste Militärflughafen der russischen Streitkräfte in Syrien.
Russland beklagt Verluste beim Syrien-Einsatz
Russland hatte im September 2015 auf der Seite von Machthaber Baschar al-Assad in den Bürgerkrieg eingegriffen. Mit seiner Unterstützung drängten die syrischen Regierungstruppen seitdem die Rebellen an allen Fronten zurück. Heute kontrollieren die Aufständischen nur noch wenige Gebiete in Idlib, Daraa und Ost-Ghuta. In der Region bei Damaskus stehen die Rebellen seit Wochen massiv unter Druck.
Für das russische Militär ist es das zweite schwere Flugzeugunglück bei dem Syrien-Einsatz. Ende Dezember 2016 war eine Passagiermaschine vom Typ Tupolew Tu-154 des Verteidigungsministeriums mit 92 Menschen nach dem Start von Sotschi über dem Schwarzen Meer abgestürzt. Die meisten Toten waren Angehörige des Alexandrow-Armeechores, die zu einem Auftritt nach Syrien fliegen sollten. Neben den beiden Transportflugzeugen hat die russische Luftwaffe mehrere Kampfjets und Helikopter in Syrien verloren.
Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP