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Drohnenangriff auf Tankstelle Russland tötet zwei Kinder und ein Baby in Charkiw

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Feuerwehrleute stehen in Charkiw vor dem Flammenmeer, in dem sieben Menschen starben.

Feuerwehrleute stehen in Charkiw vor dem Flammenmeer, in dem sieben Menschen starben.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Mit insgesamt 31 Kampfdrohnen greift Russland in der vergangenen Nacht die Ukraine an. Eine schlägt in einer Tankstelle der ostukrainischen Stadt Charkiw ein. Der brennende Treibstoff greift auf 14 Häuser über. Die Folgen sind fatal.

Bei einem russischen Drohnenangriff auf eine Tankstelle sind in der ostukrainischen Stadt Charkiw nach ukrainischen Angaben mindestens sieben Menschen getötet worden. "Darunter sind auch drei Kinder: sieben und vier Jahre alt sowie ein etwa sechs Monate altes Baby", teilte der Regionalgouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow, in seinem Telegram-Kanal mit. Zudem gebe es drei Verletzte.

Bei dem Angriff mit Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion verteilte sich laut Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow brennender Treibstoff im Stadtteil Nemyschljanskyj auf umliegende Häuser, weswegen mindestens 50 Menschen evakuiert werden mussten. 15 Wohnhäuser gerieten demnach in Brand und wurden teils schwer beschädigt. Mehrere Großbrände seien ausgebrochen, teilte Synjehubow mit. "Es gab eine große Menge an Brennstoff, weshalb die Folgen des Feuers so schrecklich waren", sagte Charkiws regionaler Staatsanwalt Oleksandr Filatschkow.

Bei einem späteren Drohnenangriff wurden demnach auch ein Café in der Kleinstadt Welykyj Burluk zerstört. Zudem habe Russland Luftangriffe auf frontnahe Dörfer geflogen und etwa 20 Ortschaften mit Artillerie beschossen, heißt es.

23 Drohnen abgefangen

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hatte Russland in der Nacht mit insgesamt 31 Kampfdrohnen des iranischen Typs Shahed-136/131 angegriffen. Sie wurden demzufolge vom russischen Kernland im Norden als auch von der seit 2014 annektierten Halbinsel Krim im Süden aus gestartet.

Attackiert wurde neben der Region Charkiw auch das Schwarzmeergebiet Odessa. Der dortige Militärgouverneur Oleh Kiper meldet lediglich Sachschäden. Laut der ukrainischen Luftwaffe konnten insgesamt 23 der Drohnen abgewehrt werden.

Das russische Militär hatte gleich zu Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine versucht, die nur wenige Kilometer von der Grenze entfernte Millionenstadt Charkiw einzunehmen. Obwohl der Versuch misslang, waren Teile des Gebiets monatelang unter russischer Besatzung. Erst im Zuge der Herbstoffensive 2022 gelang es den ukrainischen Verteidigern, die russischen Soldaten zu vertreiben. Inzwischen sind sie allerdings wegen Munitionsmangels - auch aufgrund der weggebrochenen westlichen Rüstungshilfe - wieder in der Defensive. Russische Truppen rücken vor.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP

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