Politik

"Verfolgen genau, was passiert" Russland "zutiefst besorgt" wegen Putsch in Gabun

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow schaut besorgt auf die Lage in Gabun.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow schaut besorgt auf die Lage in Gabun.

(Foto: via REUTERS)

Russland setzt in Zentralafrika Söldnern-Gruppen wie Wagner ein, die die russischen Interessen des Kremls vertreten. Der Militärputsch in Gabun erfreut in Moskau laut Kreml-Sprecher Peskow niemanden.

Wegen des Staatsstreichs im zentralafrikanischen Gabun zeigte sich Russland "zutiefst besorgt". Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte in Moskau, Russland "verfolgt genau, was dort passiert". Die französische Regierung verurteilte den laufenden Militärputsch.

Frankreich bekräftige seinen Wunsch, dass die Ergebnisse der Wahlen vom vergangenen Wochenende in Gabun "respektiert werden können, sobald sie bekannt sind", erklärte Regierungssprecher Olivier Véran in Paris.

Nach dem Militärputsch ist offenbar der bisherige Präsident Ali Bongo Ondimba festgesetzt worden. Bongo befinde sich im Kreise seiner Familie und Ärzte im Hausarrest, teilten die Anführer des Staatsstreichs im Staatsfernsehen mit. Einer seiner Söhne sei wegen "Hochverrats" festgenommen worden, gaben sie weiter bekannt.

Bei dem festgenommenen Sohn handelt es sich um Bongos engen Berater Noureddin Bongo Valentin, wie ein Militäranführer erläuterte. Zudem wurden demnach Stabschef Ian Ghislain Ngoulou sowie der Vizepräsident, zwei weitere Berater und zwei hochrangige Mitglieder von Bongos Regierungspartei PDG festgenommen. Ihnen werde unter anderem Verrat, Veruntreuung, Korruption und die Fälschung der Unterschrift des Präsidenten vorgeworfen.

Chef der Garde lässt sich von Soldaten feiern

In dem zentralafrikanischen Land war es am Mittwochmorgen zu einem Militärputsch gekommen. Ein Armeeoffizier hatte, flankiert von mehreren Männern in Uniform, im Sender Gabon 24 verkündet, die umstrittenen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom vergangenen Wochenende würden annulliert, das "Regime" abgesetzt und "alle Institutionen der Republik" aufgelöst.

Unmittelbar vor der Fernsehansprache hatte die nationale Wahlbehörde Bongo zum Sieger der Wahlen vom Samstag erklärt. Der 64-Jährige erhielt demnach 64,27 Prozent der Wählerstimmen und konnte sich damit eine dritte Amtszeit sichern. Bongos Familie regiert das ölreiche Gabun seit mehr als 55 Jahren. Bongo selbst ist seit 14 Jahren an der Macht.

Im Anschluss an die Verkündung des Hausarrests wurde im Staatsfernsehen ein Video gezeigt, in dem der Chef der Republikanischen Garde Gabuns, General Brice Oligui Nguema, von Hunderten Soldaten gefeiert wird. Unter Sprechchören mit "Präsident Oligui" wurde er auf den Schultern von Soldaten durch die Stadt getragen. Die Garde ist unter anderem für den Schutz des Präsidenten verantwortlich und gilt als mächtigste Einheit in der gabunischen Armee.

Quelle: ntv.de, vmi/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen