Zwei Tage mehr für Staatsdiener Sachsen erwägt Zusatzurlaub für Geimpfte
07.08.2021, 00:58 Uhr
Sachsen ist beim Thema Impfen weiterhin Schlusslicht im bundesweiten Vergleich.
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Das Bundesland Sachsen ist beim Thema Impfen Schlusslicht. Um Abhilfe zu schaffen, schlägt Innenminister Wöller eine Maßnahme aus Tschechien vor. Dort bekommen Beschäftigte im öffentlichen Dienst für die Impfung zusätzliche Urlaubstage spendiert.
Sachsen denkt nach Angaben von Innenminister Roland Wöller über zusätzliche Urlaubstage für Beschäftigte im öffentlichen Dienst nach, wenn sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Er greift damit einen Plan aus dem Nachbarland Tschechien auf. "Die Idee der tschechischen Regierung ist nicht schlecht: Jeder geimpfte Beschäftigte im öffentlichen Dienst bekommt zwei zusätzliche Urlaubstage", sagte Wöller der Leipziger Volkszeitung. "Ich finde, wir sollten es probieren, wenn es möglich ist."
Wöller bedauerte, dass es mittlerweile eine gewisse Impfmüdigkeit in Sachsen gebe. Dass lediglich etwas mehr als 50 Prozent der Sachsen einmal geimpft seien, "ist deutlich zu wenig", sagte er der Zeitung. "Falls die Quote nicht signifikant höher liegt und mindestens 85 Prozent erreicht, steigt die Wahrscheinlichkeit von Einschränkungen im Herbst." Dies gelte es unbedingt zu vermeiden.
"Es darf daher nicht sein, dass die Mehrheit unter der Minderheit der Impfunwilligen leidet", so der CDU-Politiker. Jeder Einzelne könne durch Impfungen und sein Verhalten sich und die Gesundheit aller schützen. "Wir brauchen eine konzertierte Aktion mit Wirtschaft, Gewerkschaften und Verbänden, die gemeinsam zum Impfen aufrufen", sagte Wöller weiter. "Wir brauchen neue Anreize - eben weil wir auf Freiwilligkeit setzen und eine Impfpflicht nicht wollen."
Sachsen ist mit einer Quote von 48,4 Prozent bei den vollständig Geimpften weiterhin Schlusslicht im bundesweiten Vergleich. In allen anderen Bundesländern sind mindestens 50 Prozent und mehr komplett geimpft. Auch bei den 12- bis 17-Jährigen liegt Sachsen mit 10,6 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 11,5 Prozent.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa