Politik

Auf Steroid ins Weiße Haus Sein Arzt sagt, Trump ist "wieder da"

Hier noch mit Maske: Trump nach seiner Ankunft vor dem Weißen Haus.

Hier noch mit Maske: Trump nach seiner Ankunft vor dem Weißen Haus.

(Foto: imago images/UPI Photo)

Der US-Präsident sei "noch nicht über den Berg", sagt sein Arzt, doch eigentlich will er eine deutlich positivere Botschaft setzen. Interessanter ist, was Sean Conley nicht sagt.

US-Präsident Donald Trump ist zurück im Weißen Haus - dem Ort, an dem vermutlich nicht nur er sich mit dem Coronavirus infiziert hat, sondern wo auch mehr als ein Dutzend seiner Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet wurden. Er selbst machte nach seiner Rückkehr klar, dass das Virus ihm nichts anhaben könne. "Vielleicht bin ich immun, ich weiß es nicht", sagte er in einem Video, das im Weißen Haus aufgenommen wurde.

Nach allem, was bislang über Corona bekannt ist, könnte Trump dagegen noch immer ansteckend sein. Das wissen auch seine Mediziner. "Wir haben mit unseren Experten für Infektionskrankheiten daran gearbeitet, dass alles im Weißen Haus sicher bleibt", sagte sein Arzt Sean Conley bei einer Pressekonferenz.

Den Richtlinien der US-Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC) zufolge müssen Personen, die sich mit Corona infiziert haben, mindestens zehn Tage zu Hause bleiben, nachdem die Symptome aufgetreten sind. Dagegen verkündete Trump bereits, dass er sich wieder in den Wahlkampf werfen will. "Werde bald zurück auf Wahlkampftour sein!!!", twitterte er und fügte eine Bemerkung über die Umfragen an, die ihn klar hinter dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten sehen: "Die Fake News zeigen nur Fake-Umfragen."

Seine Ärzte teilten am Montag mit, Trump werde weiterhin unter anderem mit Dexamethason behandelt. Das ist ein Steroid, das normalerweise bei schweren Covid-19-Verläufen gegeben wird. Conley sagte, der Präsident atme ohne Schwierigkeiten und zeige normale Vitalfunktionen. "Auch wenn er wahrscheinlich noch nicht vollständig über den Berg ist", sei es für Trump sicher, nach Hause zurückzukehren, zumal er im Weißen Haus die beste medizinische Versorgung bekommen werde. Conley ergänzte eine Bemerkung, die vermutlich ganz nach Trumps Geschmack war: "He's back" - er ist wieder da.

Mehrere konkrete Fragen zu Trumps Gesundheitszustand wollte Conley nicht beantworten, darunter, ob der Präsident eine Lungenentzündung habe, wie gravierend die bei ihm diagnostizierte Virenlast gewesen sei und ob ihm Blutverdünner gegeben wurden. Auf die Frage, wann Trump zum letzten Mal negativ getestet wurde, sagte Conley, er wolle nicht zurücksehen. Die Frage ist deshalb relevant, weil dem Präsidenten vorgeworfen wird, er habe sich nicht in Quarantäne begeben, obwohl er längst wusste, dass er sich infiziert hatte.

In vier Wochen steht in den USA die Präsidentschaftswahl an, in einigen Bundesstaaten wird bereits gewählt. Der Präsident plane auch weiterhin, an der zweiten TV-Debatte mit Herausforderer Joe Biden am 15. Oktober teilzunehmen, sagte ein Sprecher von Trumps Wahlkampfteam dem Sender Fox News.

An diesem Mittwoch findet zunächst die Debatte zwischen Vizepräsident Mike Pence und der demokratischen Kandidatin für dieses Amt, Kamala Harris, statt. Medienberichten zufolge sollen die beiden durch eine Plexiglas-Scheibe getrennt werden.

Quelle: ntv.de, hvo/dpa

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