Politik

"Gefährlicher Personenkult" Trump-Kritikerin Cheney aus Fraktionsführung geworfen

Liz Cheney muss nach ihrer Kritik an Donald Trump ihr Amt räumen.

Liz Cheney muss nach ihrer Kritik an Donald Trump ihr Amt räumen.

(Foto: AP)

Die ranghohe Republikanerin und Kritikerin von Ex-Präsident Trump, Liz Cheney, wird aus der Fraktionsführung geworfen. Bei einer Sitzung wird die Nummer drei der Konservativen im Repräsentantenhaus ihres Amtes enthoben. Cheney sagt danach, sie wolle "alles tun", damit Trump nicht wieder ins Weiße Haus einzieht.

Wegen ihrer scharfen Kritik am früheren US-Präsidenten Donald Trump ist die ranghohe Republikanerin Liz Cheney aus der Fraktionsführung geworfen worden. Die Nummer drei der Konservativen im Repräsentantenhaus wurde bei einer Fraktionssitzung ihres Amtes enthoben, wie Abgeordnete sagten. Die 54-jährige Tochter des früheren Vizepräsidenten Dick Cheney ist eine der schärfsten parteiinternen Kritikerinnen Trumps.

Cheney hatte nach der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar als eine von nur zehn Republikanern für ein Amtsenthebungsverfahren gegen den damaligen Präsidenten gestimmt. Die Abgeordnete aus dem Bundesstaat Wyoming hat Trump seitdem wiederholt scharf für seine durch nichts belegten Wahlbetrugsvorwürfe rund um die Präsidentschaftswahl vom 3. November kritisiert.

Sie verurteilte kürzlich einen "gefährlichen und anti-demokratischen Personenkult um Trump" in ihrer Partei. Trump hat in den vergangenen Monaten seine Macht über die Republikaner gefestigt. Cheneys Nachfolgerin als sogenannter Conference Chair - in etwa ein Fraktionsmanager - dürfte die 36-jährige Trump-Verbündete Elise Stefanik werden.

"Sicherstellen, dass Trump nie wieder ins Weiße Haus einzieht"

Der TV-Sender CNN berichtet, dass es bei der Fraktionssitzung nicht einmal eine Debatte gegeben hätte. Cheney sei durch eine Stimmenabgabe der Fraktionsmitglieder von ihrem Amt entfernt worden. Cheney sprach nach der Abstimmung mit Reportern und sagte: "Ich bin absolut engagiert, wie ich es gestern Abend sagte, wie ich es gerade meinen Kollegen sagte, dass wir auf der Grundlage der Wahrheit vorankommen müssen." Man könnte nicht an Trumps "große Lüge" glauben und gleichzeitig an die Verfassung, die das Land in Zukunft brauchen werde.

Auf die Frage, wie besorgt sie sei, dass Donald Trump wieder im Weißen Haus landen könnte, antwortete Cheney: "Ich werde alles tun, um sicherzustellen, dass der ehemalige Präsident nie wieder in die Nähe des Oval Office kommt." Man habe "die Gefahr gesehen, die er weiterhin mit seiner Sprache provoziert" und seinen Mangel an Hingabe und seine geringe Verfassungstreue.

Der republikanische Politiker Adam Kinzinger, ebenfalls Mitglied im Repräsentantenhaus, unterstützte Cheney nach ihrer Amtsenthebung: "Liz hat die einzige Sünde begangen, konsequent zu sein und die Wahrheit zu sagen. Die Wahrheit ist, dass die Wahl nicht gestohlen wurde." Der ehemalige Senator und Republikaner Jeff Flake schrieb auf Twitter, dass Cheney rausgeworfen wurde, "weil sie die Wahrheit gesagt hat". Er fügte hinzu, dass am Ende aber die Wahrheit siegen werde.

Quelle: ntv.de, dbe/AFP

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