Am Ende seiner Amtszeit Trump ließ sich diskret impfen
02.03.2021, 01:15 Uhr
Donald Trumps Zurückhaltung beim Thema Impfen bestätigte die Skeptiker innerhalb seiner Anhängerschaft.
(Foto: imago images/ZUMA Wire)
Donald Trump schien es mit der Impfung nicht eilig zu haben, viele seiner Anhänger folglich auch nicht. Da kommt die Nachricht überraschend, dass sich der Alt-Präsident in den letzten Tagen seiner Amtszeit wohl doch noch eine Impfspritze setzen ließ.
Der frühere US-Präsident Donald Trump und seine Ehefrau Melania sollen noch vor ihrem Auszug aus dem Weißen Haus gegen das Coronavirus geimpft worden sein. Das berichtetet die "New York Times" unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Trump-Berater. Welcher Impfstoff dabei zum Einsatz kam, ist nicht bekannt.
Interessant ist die Information insofern, als dass Trump sich zwar stets seiner Verdienste um die Impfstoff-Entwickung rühmte, aber während seiner Amtszeit nicht aktiv das Impfen empfohlen hat. Als er am Sonntag bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit seinem Abgang aus dem Weißen Haus zu konservativen Aktivisten sprach, appellierte er erstmals an alle US-Bürger, sich impfen zu lassen. In Teilen der Bevölkerung und insbesondere bei Anhängern Trumps ist Skepsis gegen das Impfen verbreitet. Experten warnen, das drohe den Kampf gegen die Pandemie zu erschweren.
Trumps Nachfolger Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris hatten sich bereits im Dezember, einen Monat vor seinem Amtsantritt, öffentlich impfen lassen, um für Vertrauen in die neuen Vakzine zu werben. Auch Trumps damaliger Vizepräsident Mike Pence ließ sich vor laufenden Kameras eine Impfung verabreichen. Trump selbst dagegen schien es nicht eilig zu haben. Der 74-Jährige war im vergangenen Oktober an Covid-19 erkrankt und sagte nach seiner Genesung wiederholt, er halte sich für "immun".
Mitte Dezember erklärte die damalige Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, Trump sei offen für eine Impfung und wolle die Amerikaner auch dazu ermuntern. Pläne für eine Impfung Trumps gebe es aber nicht.
In den USA sind bislang mehr als 514.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben, die mit Abstand höchste Zahl weltweit. Inzwischen haben in dem Land bereits mehr als 50 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten. Das entspricht 15 Prozent der Bevölkerung.
Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa