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Inhaftierte sind "Geiseln" Trump will nach Sieg Kapitolstürmer begnadigen

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Haushoher Favorit im Kandidatenrennen der US-Republikaner: Trump spricht in Iowa.

Haushoher Favorit im Kandidatenrennen der US-Republikaner: Trump spricht in Iowa.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Am dritten Jahrestag des Sturms auf das Kapitol spricht Trump zwei Stunden lang in Iowa. Hier werden in wenigen Tagen die Vorwahlen der Republikaner beginnen. Der Ex-Präsident sieht sich bereits als Wahlsieger - "zum dritten Mal", behauptet er.

Wenige Tage vor dem Beginn der Präsidentschaftsvorwahlen hat sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt siegessicher gegeben. Er werde bei der Präsidentschaftswahl im November "zum dritten Mal gewinnen", sagte Trump in einer zweistündigen Rede vor Anhängern in Newton im Bundesstaat Iowa - eine Anspielung auf seine vielfach widerlegte Behauptung, die Präsidentschaftswahl 2020 sei ihm durch massiven Wahlbetrug gestohlen worden.

Trump sprach am dritten Jahrestag des Angriffs auf das Kapitol in Washington: Am 6. Januar 2021 hatten radikale Anhänger des damals noch amtierenden Präsidenten den Sitz des US-Kongresses angegriffen, nachdem dieser sie aufgerufen hatte, dorthin zu marschieren und "auf Teufel komm raus" zu kämpfen. In seiner ausgedehnten Rede in Iowa ging Trump zwar nicht direkt auf die damaligen Ereignisse ein. Der 77-jährige Republikaner bezeichnete aber die wegen ihrer Beteiligung inhaftierten Menschen als "Geiseln" und versprach, "viele" von ihnen zu begnadigen, falls er die Präsidentschaftswahl gewinnt.

Dem derzeitigen demokratischen Präsidenten Joe Biden warf Trump vor, für den wirtschaftlichen Niedergang verantwortlich zu sein und die russische Invasion in die Ukraine nicht verhindert zu haben. "Ich hätte Putin definitiv gestoppt", sagte Trump. Bei einer Wiederwahl Bidens drohe der Dritte Weltkrieg, sagte Trump und ergänzte: "Das ist unsere letzte Chance, Amerika zu retten."

Biden steht als Kandidat so gut wie fest

Trump wurde wegen seiner Versuche, nach der Präsidentschaftswahl 2020 das Ergebnis zu kippen, zweimal angeklagt, von der Bundesjustiz sowie im Bundesstaat Georgia. Die Prozesse könnten in den kommenden Monaten und somit inmitten des Wahlkampfes beginnen. Trump sieht sich zudem mit weiteren Anklagen konfrontiert.

Seine juristischen Verstrickungen haben ihm im Präsidentschaftsrennen bislang nicht geschadet: Trump ist im Rennen um die Kandidatur der Republikaner der haushohe Favorit. Er führt die Umfragen mit großem Vorsprung vor seinen sechs parteiinternen Konkurrenten an. Die Republikaner-Vorwahlen beginnen am 15. Januar in Iowa.

Der Vorwahlsieger wird bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gegen Amtsinhaber Joe Biden antreten. Zwar gibt es auch bei Bidens Demokraten Vorwahlen, diese sind aber bloße Formsache. Da der 81-Jährige keine ernsthafte Konkurrenz hat, steht er als Präsidentschaftskandidat bereits so gut wie fest. Biden hatte Trump am Freitag mit scharfen Worten attackiert und ihm unter anderem vorgeworfen, Nazi-Rhetorik zu verwenden und eine Gefahr für die US-Demokratie darzustellen.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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