Politik

Bis 2028 einsatzbereit?Trumps Raketenschild "Golden Dome" verzögert sich offenbar

21.11.2025, 16:17 Uhr
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Trump im Oval Office bei der Vorstellung des "Golden Dome" im Mai. (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Während sich Israel mit dem "Iron Dome" schützt, möchte Donald Trump für die USA einen "Golden Dome" anschaffen. Doch Insidern zufolge ist zweifelhaft, ob das Projekt wie angekündigt bis 2028 an den Start geht. Zudem müssen involvierte Rüstungsfirmen ein ungewöhnliches Risiko eingehen.

Das von US-Präsident Donald Trump initiierte Raketenabwehrprogramm "Golden Dome" hat Insidern zufolge mit erheblichen Verzögerungen zu kämpfen. Beeinträchtigt worden sei das Vorhaben durch den 43-tägigen, mittlerweile aber beendeten Regierungsstillstand infolge der Haushaltssperre. Zudem fehle ein klarer Plan für die Verwendung der ersten 25 Milliarden Dollar, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf acht mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der sogenannte Shutdown in der Regierungsverwaltung habe die Einstellung von Personal verzögert und wichtige Mitarbeiter von ihren Aufgaben bei der Vertragsgenehmigung abgehalten.

Die Rückschläge könnten Trumps Versprechen gefährden, das insgesamt 175 Milliarden Dollar teure Programm bis 2028 zum Schutz der USA einsatzbereit zu haben. Ein im Sommer fälliger Ausgabenplan für die ersten 25 Milliarden Dollar wird nun erst für Dezember erwartet. Aus der Verteidigungsindustrie kommt die Befürchtung, dass wichtige Verträge für "Golden Dome" nicht bis zur internen Frist des Pentagons am 31. Dezember vergeben werden könnten. Solche Verzögerungen könnten die Kosten dann in die Höhe treiben.

"Golden Dome ist ein visionäres Projekt, das von einem visionären Präsidenten geleitet wird", teilte ein Sprecher des Weißen Hauses mit. "Es sollte niemanden überraschen, dass es harte Arbeit erfordert, ein solches System aufzubauen." Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums erklärte, man achte streng darauf, die Fortschritte des Programms nicht zu gefährden. Ein US-Beamter sagte Reuters jedoch: "Ich glaube nicht, dass sie große Fortschritte gemacht haben, aber ich glaube auch nicht, dass es furchtbar schlecht läuft."

Zudem zögern potenzielle Auftragnehmer angesichts der Vorabkosten, die sie für die Entwicklung der weltraumgestützten Abfangraketen tragen müssten. Die Entwicklungskosten sollen von den konkurrierenden Unternehmen getragen werden, was für derart riskante Forschungsvorhaben unüblich ist. Der Manager eines großen Rüstungsunternehmens sagte, sein Unternehmen werde sich wegen der Kosten und der Möglichkeit, dass die nächste Regierung das Programm einstellt, wahrscheinlich nicht um den Auftrag bewerben.

Zudem gibt es Personalprobleme. So hat das zuständige Büro im Pentagon sein Ziel von 30 Mitarbeitern noch nicht erreicht und einen wichtigen technischen Direktor verloren. Fortschritte gibt es den Informationen zufolge jedoch bei der Zentralisierung von Frühwarnsystemen. Diese sollen Daten aus verschiedenen Quellen zusammenführen, um die Abwehr von ballistischen Raketen, Hyperschallraketen und modernen Marschflugkörpern zu verbessern.

Quelle: ntv.de, jpe/rts

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