Zeman seit Wochen in Klinik Tschechiens Präsident wird verlegt
04.11.2021, 17:33 Uhr
Am 10. Oktober wurde Zeman ins Krankenhaus eingeliefert.
(Foto: REUTERS)
Ein Tag nach der Parlamentswahl in Tschechien wird Präsident Zeman in ein Krankenhaus eingeliefert. Über seinen Zustand hüllen sich die Ärzte in Schweigen. Nach mehr als drei Wochen verlässt der 77-Jährige nun die Intensivstation. In Prag hofft man ungeduldig auf seine Rückkehr.
Der tschechische Präsident Milos Zeman ist von der Intensivstation des Prager Militärkrankenhauses auf eine Normalstation verlegt worden. Allerdings dürfe er vorerst weder den amtierenden Regierungschef Andrej Babis noch andere Besuche empfangen, teilte die Krankenhausleitung der Nachrichtenagentur CTK mit.
Der 77 Jahre alte Zeman war am 10. Oktober, einen Tag nach der Parlamentswahl in Tschechien, auf die Intensivstation des Krankenhauses gebracht worden. Laut der Klinik wird der Politiker wegen Komplikationen einer seiner chronischen Erkrankungen behandelt. Nähere Details zur Diagnose wurden bisher nicht bekannt gegeben. Früheren Angaben des Präsidentenbüros zufolge war Zeman zuletzt schon krank und verbrachte im September acht Tage im Krankenhaus. Damals hieß es, dass es keine lebensbedrohliche Lage sei.
In Prag wird ungeduldig darauf gewartet, dass das Staatsoberhaupt seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen kann, weil ihm gerade jetzt eine Schlüsselrolle zukommt. Nur der Präsident kann nämlich die Demission der bisherigen Regierung annehmen und entscheiden, wem er einen neuen Auftrag zur Regierungsbildung erteilt.
Am Dienstag haben sich zwei liberal-konservative bisherige Oppositionsbündnisse auf die Bildung einer neuen Regierung geeinigt - allerdings ohne offiziellen Auftrag zur Regierungsbildung. Die beiden Parteienbündnisse hatten die Parlamentswahl vom 8. und 9. Oktober gegen die Regierungskoalition des populistischen Noch-Ministerpräsidenten Andrej Babis klar gewonnen.
Der von den Wahlsiegern als künftiger Regierungschef auserkorene Chef der Bürgerpartei ODS, Petr Fiala, kündigte die feierliche Unterzeichnung des Koalitionsvertrags für kommenden Montag an.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa