Politik

Für Mitarbeiter des Bundes US-Regierung prüft Impfpflicht

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Eine Impfung zu bekommen, ist in den USA denkbar einfach. Doch viele Bürger wollen gar keine.

(Foto: USA TODAY Sports)

Nicht einmal die Hälfte der US-Bevölkerung ist geimpft - und das wird angesichts der um sich greifenden Delta-Variante zum Problem. Von einer Impfpflicht für bestimmte Gruppen schreckte die US-Regierung bislang zurück. Doch nun zeichnet sich ein Kurswechsel ab.

Die US-Regierung erwägt, für ihre mehr als zwei Millionen Mitarbeiter eine Corona-Impfpflicht einzuführen. "Das wird zur Zeit geprüft", sagte US-Präsident Joe Biden auf die Frage einer Journalistin nach einer Impfpflicht für Angestellte des Bundes. "Aber falls Sie nicht geimpft sind, dann sind Sie nicht annähernd so intelligent wie ich dachte", fügte Biden am Dienstag (Ortszeit) bei einem Besuch des Büros der Geheimdienstkoordinatorin (ODNI) hinzu.

Laut "CNN" soll die Impf-Verordnung für Mitarbeiter des Bundes bereits am Donnerstag veröffentlicht werden. Angestellte, die sich nicht impfen ließen, müssten sich demnach regelmäßig testen lassen, berichtet der Sender. Derzeit müssten noch die Details abgestimmt werden. Das US-Militär sei von der Anordnung nicht betroffen. 

Der Demokrat Biden hat sich gegen eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Politisch könnte selbst eine auf die Angestellten der Regierung begrenzte Impfpflicht heikel werden: Viele Republikaner dürften dies als Eingriff in die individuelle Freiheit zurückweisen. Falls die Impfungen damit zum politischen Zankapfel werden sollten, dürfte es noch schwieriger werden, kritische oder zögernde Anhänger der Republikaner zu überzeugen, sich impfen zu lassen.

 

New York und Kalifornien gehen voran

Erst am Montag hatte das Veteranenministerium erklärt, dass die medizinischen Mitarbeiter der Krankenhäuser für die früheren Militärangehörigen sich nun gegen das Coronavirus impfen lassen müssen. Ärzte, Zahnärzte, Krankenschwestern und andere medizinische Angestellte haben acht Wochen Zeit, sich die Spritzen geben zu lassen. Bei der Anordnung handelte es sich um die erste Impfpflicht einer größeren Bundesbehörde.

Die Ministerien und Behörden des Bundes beschäftigten dem wissenschaftlichen Dienst des Kongresses zufolge 2020 knapp 2,2 Millionen zivile Mitarbeiter. Auch in der Metropole New York und dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat Kalifornien sollen sich städtische beziehungsweise staatliche Angestellte künftig gegen Corona impfen lassen. Ungeimpfte Mitarbeiter müssen sich regelmäßig auf eine Corona-Infektion testen lassen.

Die Impfkampagne in den USA tritt inzwischen auf der Stelle - und das trotz einer Fülle an Impfstoffen und vielen Impfanreizen. Bislang sind erst 49 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft. Und die besonders ansteckende Delta-Variante hat zu einem deutlichen Anstieg der Neuinfektionen geführt, zuletzt waren es fast 50.000 am Tag.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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