Politik

Streit mit Venezuela USA wollen mit Luftwaffe Präsenz über Guyana zeigen

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F-16 Kampfjets der US-Luftwaffe mit einem Tankflugzeug während einer Übung.

F-16 Kampfjets der US-Luftwaffe mit einem Tankflugzeug während einer Übung.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Venezuela will große Teile Guyanas annektieren. Das Land befürchtet einen Einmarsch. In Brasilien teilt man die Sorge. Nun reagiert Washington mit der Entsendung von Kampfflugzeugen, um ein Zeichen der Stärke zu senden.

Angesichts des eskalierenden Konflikts zwischen Guyana und dem Nachbarland Venezuela wollen die US-Streitkräfte mit Flügen über dem Staatsgebiet von Guyana Präsenz zeigen. "Die USA werden ihr Engagement als verlässlicher Sicherheitspartner Guyanas fortsetzen und die regionale Zusammenarbeit fördern", teilte das Südkommando des US-Militärs mit. Die Flüge seien Teil "routinemäßiger Engagements und Aktionen".

Venezuela beansprucht Guyanas rohstoffreiche Region Essequibo für sich. Die Begehrlichkeiten nahmen vor allem zu, nachdem der Ölkonzern ExxonMobil 2015 in dem Gebiet ein Ölvorkommen entdeckt hatte. Im Oktober wurde in der Region ein weiterer bedeutender Ölfund gemacht, der die Reserven Guyanas auf mindestens zehn Milliarden Barrel - und damit auf mehr als die des ölreichen Kuwait oder der Vereinigten Arabischen Emirate - vergrößert.

Zuletzt verlieh Venezuela seiner Forderung mit einem umstrittenen Referendum Nachdruck. Bei der nicht bindenden Volksbefragung am Sonntag sprachen sich 96 Prozent der Teilnehmer dafür aus, einen neuen venezolanischen Bundesstaat namens Guayana Esequiba zu schaffen und der dortigen Bevölkerung die venezolanische Staatsbürgerschaft zu verleihen.

Brasilien zeigt sich besorgt

Guyanas Regierung bezeichnete das Referendum als Bedrohung der Sicherheit und des Friedens im Land. Das rund 160.000 Quadratkilometer große Gebiet Essequibo macht etwa zwei Drittel von Guyanas Territorium aus. "Wir bereiten uns auch auf das Worst-Case-Szenario vor. Wir bereiten uns mit unseren Verbündeten und Freunden vor, um sicherzustellen, dass wir in der Lage sind, das zu verteidigen, was uns gehört, den Essequibo", sagte Guyanas Präsident Ali in einem Interview des US-Senders CBS. Guyana gehört zu den ärmsten Ländern Südamerikas und hat rund 800.000 Einwohner.

Auch Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva äußerte sich zunehmend "besorgt" über die Spannungen an den Grenzen im Norden seines Landes. Bei einem Treffen der südamerikanischen Mercosur-Staaten sagte Lula: "Wenn es etwas gibt, was wir hier in Südamerika nicht wollen, dann ist es Krieg." Die brasilianische Armee kündigte am Mittwoch an, ihre Präsenz in den Städten Pacaraima und Boa Vista im Norden des Landes zu verstärken, um "die Unverletzlichkeit des Hoheitsgebiets zu gewährleisten".

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

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