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"Feind setzt seinen Terror fort" Ukraine meldet massiven Angriff auf Energieinfrastruktur

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Die ukrainische Flugabwehr ist fast täglich im Einsatz.

Die ukrainische Flugabwehr ist fast täglich im Einsatz.

(Foto: REUTERS)

Die russischen Streitkräfte attackieren die Ukraine mit Drohnen und Marschflugkörpern. Dabei nimmt Putins Armee speziell die Energieinfrastruktur ins Visier. Auch im Westen des Landes werden Ziele angegriffen.

Das russische Militär hat die Ukraine nach örtlichen Angaben in der Nacht mit Dutzenden Marschflugkörpern und Kampfdrohnen attackiert. Die Angriffe hätten auf das ukrainische Energienetz abgezielt, schrieb Energieminister Herman Haluschtschenko auf Facebook. "Der Feind setzt seinen Terror fort", ergänzte er. Arbeiter gingen ans Äußerste, um negative Folgen für das Energiesystem zu mindern. Man werde Einzelheiten zu möglichen Schäden nennen, sobald es die Sicherheitslage zulasse. Der ukrainische Energieversorger gab in der Folge verschärfte Einschränkungen bei der Stromversorgung bekannt.

Militärbeobachtern zufolge wurden Hyperschallraketen vom Typ Kinschal auf Ziele in der Westukraine im Bereich des Wärmekraftwerks Burschtyn und den Militärflughafen Starokostjantyniw abgeschossen. Mehrere Einschläge von Marschflugkörpern habe es im südukrainischen Gebiet Odessa gegeben.

Die ukrainische Luftwaffe meldete viele Attacken mit Kampfdrohnen, die auf Schwärme von Marschflugkörpern gefolgt seien, die in den Luftraum eingedrungen seien. Die russische Armee habe auch auf westliche Regionen der Ukraine ballistische Kinschal-Raketen abgefeuert. Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj wurden bei dem jüngsten Angriff insgesamt 93 Raketen und 200 Drohnen eingesetzt. Davon seien 81 Raketen abgefangen worden, elf davon von Kampfjets des Typs F-16.

Mehrere Verletzte bei Luftangriff

Vier Menschen seien bei einem Angriff in der Region Charkiw verletzt worden, schrieb der Militärgouverneur der Region, Oleh Synjehubow, bei Telegram. In der Stadt Charkiw traf eine Drohne nach Angaben des Bürgermeisters Ihor Terechow ein Wohnhaus.

Bei einem ähnlichen Großangriff hatte Russland die Ukraine Ende November mit rund 200 Raketen und Kampfdrohnen überzogen. Mehr als eine Million Haushalte waren ohne Strom. Seit Beginn ihrer Invasion in die Ukraine haben Russlands Angriffstruppen immer wieder das ukrainische Energienetz ins Visier genommen. In den bitterkalten Wintermonaten hat dies wiederholte Ausfälle bei der Wärme- und Trinkwasserversorgung zur Folge gehabt.

Die Regierung in Kiew wertet die Angriffe als Versuch, die Moral der Ukrainer zu brechen. Moskau erklärt, die Attacken hätten zum Ziel, die ukrainische Produktion von Raketen, Drohnen, gepanzerten Fahrzeugen und Artilleriesystemen zu behindern.

Quelle: ntv.de, lme/AP/dpa

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