Reform für 2023 geplantWohngeld soll im Schnitt um 190 Euro steigen

Haushalte mit wenig Einkommen sollen künftig noch stärker durch Wohngeld entlastet werden: Laut eines Gesetzentwurfs stünden den Menschen im Schnitt doppelt so viel Wohngeld zur Verfügung als bisher. Auch deutlich mehr Menschen sollen künftig Anrecht auf die Unterstützung haben.
Das Wohngeld für Haushalte mit wenig Einkommen soll ab Januar um durchschnittlich 190 Euro pro Monat steigen. Das geht aus einem Entwurf vor, der ntv vorliegt. Durch die Reform, die wegen der hohen Energiekosten angestoßen wurde, sollen Wohngeld-Haushalte dann im Schnitt monatlich rund 370 Euro bekommen. Bisher liegt die durchschnittliche Unterstützung bei 177 Euro pro Monat und Haushalt.
Außerdem wird der Kreis der Berechtigten deutlich ausgeweitet: Zu den bisher 600.000 Haushalten kommen bis zu 1,4 Millionen weitere Haushalte dazu, deren Einkommen jetzt unter die neue Wohngeld-Schwelle fällt. So sollen künftig auch Menschen Wohngeld bekommen, die Mindestlohn verdienen oder eine Rente in vergleichbarer Höhe haben.
Die Höhe des Wohngelds hängt nicht nur vom Einkommen, sondern auch von Miete, Haushaltsgröße und Wohnort ab. Wohl auch wegen der komplizierten Berechnung haben nach Angaben des Ministeriums derzeit lange nicht alle Haushalte Wohngeld beantragt, die ein Recht darauf hätten. Ob man Wohngeld bekommen könnte, kann man online mit dem Wohngeld-Rechner des Ministeriums ausrechnen lassen.
Auf die Wohngeldreform hatte sich die Ampelkoalition Anfang September mit dem geplanten dritten Entlastungspaket geeinigt. Die Regelung soll zum 1. Januar 2023 in Kraft treten.
Kurzfristig soll es auch einen weiteren Heizkostenzuschuss geben, der dann später dauerhaft ins Wohngeld integriert wird. Den zweiten Heizkostenschuss sollen Personen erhalten, die in mindestens einem der Monate September 2022 bis Dezember 2022 Wohngeld bezogen haben.