Politik

Hamas weitet Attacken aus Zwei Israelinnen bei Raketenangriffen getötet

Nach Angaben der Polizei gab es mehr als ein halbes Dutzend schwere Einschläge in Aschkelon.

Nach Angaben der Polizei gab es mehr als ein halbes Dutzend schwere Einschläge in Aschkelon.

(Foto: dpa)

Um die Raketenabwehr zu überfordern, bekommt Aschkelon eine besonders massive Raketensalve ab - mehr als 100 Flugkörper sollen auf die israelische Küstenstadt abgefeuert worden sein. Bei den Angriffen kommen zwei Zivilistinnen ums Leben.

Im Süden Israels sind zwei Frauen durch Raketen aus dem Gazastreifen getötet worden. Wie der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mitteilte, starben die beiden 65 und 40 Jahre alten Frauen in der Küstenstadt Aschkelon. Ein Sprecher machte Raketenangriffe aus dem Palästinensergebiet für die Todesfälle verantwortlich.

Seit Montag wurden mehr als 300 Raketen aus dem Palästinensergebiet Richtung Israel abgefeuert. Mehr als 90 Prozent davon wurden nach Angaben der israelischen Armee vom Abwehrsystem Iron Dome abgefangen. Mindestens 30 Israelis wurden aber verletzt. Die Palästinenser hätten in einer besonders heftigen Salve mehr als 100 Raketen auf Aschkelon gefeuert - offenbar, um die israelische Raketenabwehr zu überfordern und damit auszuschalten.

Die radikalislamische Hamas hatte zuvor gedroht, in Aschkelon ein "Inferno" anzurichten, sollten bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen weitere Zivilisten getötet werden. "Am Ende werden die Palästinenser gewinnen", erklärte Hamas-Führer Ismail Haniyeh. In Ost-Jerusalem war es am Montag erneut zu schweren Zusammenstößen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern gekommen, bei denen mehr als 500 Menschen verletzt wurden. Nach Ablauf eines Ultimatums der Hamas wurden seit dem Abend weitere Raketen auf Israel abgefeuert.

Als Reaktion auf den Raketenbeschuss griff die israelische Armee am heutigen Dienstag nach eigenen Angaben 130 militärische Ziele in dem Küstenstreifen an. Dabei wurden nach israelischen Angaben 15 ranghohe Mitglieder militanter Palästinensergruppen getötet. Die palästinensischen Behörden meldeten dagegen 22 Todesopfer, darunter neun Kinder.

Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Sie hat die Zerstörung Israels zu ihrem Ziel erklärt. Seit der gewaltsamen Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen 2007 haben sich Israel und die radikale Palästinenserorganisation drei Kriege geliefert. Israel und Ägypten halten das Gebiet unter Blockade und begründen dies mit Sicherheitserwägungen. Etwa zwei Millionen Menschen leben dort - nach Angaben von Hilfsorganisationen unter miserablen Bedingungen.

Zusammenstöße auf dem Tempelberg

In den vergangenen Tagen hatte es vor allem in Jerusalem - und dort insbesondere auf dem Tempelberg - mehrfach Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gegeben. Auslöser waren unter anderem Polizei-Absperrungen an der Altstadt sowie drohende Zwangsräumungen von palästinensischen Familien im Viertel Scheich Dscharrah. Auch in israelischen Ortschaften im Norden und Süden kam es zu Konfrontationen. Arabische Israelis bewarfen dort Polizisten mit Steinen. Fernsehreporter verglichen die Vorfälle mit dem zweiten Palästinenseraufstand (Intifada) vor zwei Jahrzehnten.

Der Tempelberg in Jerusalems Altstadt mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist für Juden wie Muslime von herausragender Bedeutung. Der Status Jerusalems ist eine der zentralen Streitfragen im Nahost-Konflikt. Israel beansprucht Jerusalem als "ewige und unteilbare Hauptstadt" für sich. Die Palästinenser halten am Anspruch auf Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines unabhängigen Staates fest.

Quelle: ntv.de, mba/AFP/dpa

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