Vor Ankunft deutscher Fregatte Zwei Raketen treffen Schiff im Golf von Aden
22.02.2024, 13:55 Uhr Artikel anhören
Mehrere Militärschiffe eines westlichen Militärbündnisses versuchen aktuell, Frachter vor Angriffen zu schützen.
(Foto: IMAGO/piemags)
Kurz vor der Ankunft der deutschen Fregatte "Hessen" gibt es zunächst Drohnenangriffe im Roten Meer, dann wird laut Angaben der britischen Seefahrtsbehörde sogar ein Frachter im Golf von Aden von zwei Raketen getroffen. Das westliche Militärbündnis antwortet mit Angriffen.
Vor der Küste des Jemen ist am Donnerstag nach übereinstimmenden Angaben erneut ein Schiff von Raketen angegriffen worden. Nach Angaben der britischen Seefahrtsbehörde UKMTO trafen zwei Raketen das Schiff und lösten ein Feuer an Bord aus. Laut der Sicherheitsfirma Ambrey handelt es sich um das Frachtschiff "Islander" in britischem Besitz, das unter der Flagge Palaus fährt. UKMTO erklärte, es gebe bereits eine militärische Reaktion der internationalen Koalition unter US-Führung auf die Angriffe.
Der Firma Ambrey zufolge war das Schiff offenbar auf dem Weg vom thailändischen Hafen Map Ta Phut zum Roten Meer, als es kurz davor im Golf von Aden südöstlich der Stadt Aden getroffen wurde. Handelsschiffe seien angewiesen, das Schiff zu umfahren und Vorsicht walten zu lassen.
Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand. Die mit dem Iran und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas verbündete jemenitische Huthi-Miliz greift seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas am 7. Oktober regelmäßig Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an. Die Huthi sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbst ernannten "Achse des Widerstands", zu der neben der Hamas unter anderem auch die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon gehört.
Bundestag kurz vor Abstimmung über Einsatz
Seit Dezember versuchen Kriegsschiffe einer internationalen Koalition unter US-Führung, die für den Welthandel wichtige Route entlang der jemenitischen Küste zu sichern. Die EU plant eine eigene Mission namens "Aspides". Die Bundesregierung sieht dafür die deutsche Fregatte "Hessen" vor, die bereits auf dem Weg ins Mittelmeer ist.
Für die deutsche Beteiligung fehlt nur noch das Bundestagsmandat, über das am Freitag abgestimmt wird. Es sieht eine Obergrenze von bis zu 700 Soldatinnen und Soldaten vor. Der Einsatz sei zunächst auf ein Jahr begrenzt, könne aber verlängert werden, sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. "Ja, das kann lange dauern", so der 63-Jährige. Das sei aber "ein Blick in die Glaskugel".
Quelle: ntv.de, rog/AFP