Nordrhein-WestfalenBericht: Zahl der Mehrfachjobber in NRW stark gestiegen

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Zahl der Menschen, die in NRW mehr als einem Job nachgehen, ist laut einem Medienbericht in den vergangenen Jahren um 40 Prozent gestiegen. Die "Rheinische Post" (Montag) zitierte einen Sprecher des Düsseldorfer Arbeitsministeriums, dem zufolge im September 2022 insgesamt 723.874 Personen im Nebenjob geringfügig beschäftigt waren. Zehn Jahre zuvor habe die Zahl noch bei 516.545 Menschen gelegen. Bei den Mehrfachjobbern handele es sich in der Mehrheit um Fachkräfte - 437.636 verfügten demnach über eine abgeschlossene Berufsausbildung.
Die Opposition zeigte sich alarmiert. "Wer arbeitet, darf nicht von Armut bedroht sein. Wer einen Vollzeitjob hat, muss davon ohne Existenzsorgen mit einer Familie leben können", sagte SPD-Fraktionschef Jochen Ott der Zeitung. Er sprach von einem "Versäumnis vieler, vieler Jahre". Die Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro im vergangenen Oktober sei ein erster wichtiger Schritt, von dem 1,3 Millionen Menschen in NRW profitiert hätten. "Dadurch sinkt glücklicherweise die Zahl der Menschen, die aufstocken müssen. Dennoch dürfen wir uns jetzt nicht ausruhen."