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Ausgleich im Eishockey-Finale Berlin erzwingt das Alles-oder-Nichts-Endspiel

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Hart umkämpft.

(Foto: imago images/regios24)

Die Grizzlys Wolfsburg haben die erste große Chance auf den ersten Meistertitel der Vereinshistorie vergeben. Die Eisbären Berlin gewinnen das zweite Finale bei den Niedersachsen und können nun in eigener Halle den Rekordtitel perfekt machen. Im letzten Spiel der DEL-Saison geht es dann um alles.

Der Silberpokal ist wieder eingepackt, die Entscheidung im Kampf um den Jubiläumstitel vertagt. Die Comeback-Könige der Eisbären Berlin meldeten sich mit einem 4:1 (1:0, 2:1, 1:0) bei den Grizzlys Wolfsburg im zweiten Playoff-Finale um die 100. deutsche Eishockey-Meisterschaft zurück und erzwangen ein drittes Duell.

"Wir hatten einen guten Start. Von der ersten Sekunde an waren die Jungs hungrig. Sie haben Charakter, den haben sie gezeigt. Jetzt geht's wieder nach Hause", sagte Eisbären-Coach Serge Aubin bei "MagentaSport". "Berlin hat viel Druck gemacht, war läuferisch stärker als wir. Wir waren immer einen Schritt zu spät, die bessere Mannschaft hat gewonnen", gab Wolfsburgs Trainer Pat Cortina zu.

Frank Hördler (17. Minute), Ryan McKiernan (28.), Sebastian Streu (31.) und Lukas Reichel (59.) sorgten mit ihren Toren dafür, dass die Berliner am Freitagabend (19.30 Uhr/MagentaSport) ihren achten DEL-Titel seit 2005 holen können. Gerrit Fauser brachte die Wolfsburger in der 38. Minute noch einmal heran. Diesmal war sein Team zeitweise deutlich unterlegen, aber auch die Niedersachsen haben in Spiel drei noch die Chance, zum ersten Mal in ihrer Klubgeschichte Meister zu werden und die ausgefallene Titelfeier mit zwei Tagen Verspätung nachzuholen.

Dass dieses zweite Finale einseitiger verlief als die hart umkämpfte erste Partie, lag vor allem an den Eisbären. Sie setzten die Grizzlys von Beginn an unter Druck. Schon vor dem 0:1 durch den Olympia-Silbermedaillengewinner Hördler verhinderte Wolfsburgs starker Torwart Dustin Strahlmeier mehrfach einen Rückstand. Auch nach dem 1:3 wurden die Berliner nicht noch einmal nervös. In den Schlussminuten ging Wolfsburgs Trainer Cortina ins Risiko und nahm Strahlmeier vom Eis, Berlins Reichel machte dann mit dem 4:1 ins leere Tor alles klar.

Wolfsburg nervös, Berlin steckt Ausfall weg

Die Grizzlys dagegen standen trotz der drei Final-Niederlagen in den Jahren 2011, 2016 und 2017 noch nie so dicht vor ihrem ersten Titelgewinn wie an diesem Abend. Und genau diese Aussicht schien den Außenseiter eher nervös zu machen, als anzuspornen.

Die Unterstützung ihrer Fans hätten sie in dieser Situation gut gebrauchen können. Doch nicht nur, dass während der Coronavirus-Pandemie die gesamte Saison über keine Zuschauer in die Hallen gelassen wurden. Polizei und Stadt Wolfsburg untersagten vor diesem Spiel auch noch einen Autokorso und eine Fan-Aktion vor der Arena, die die Mannschaft zusätzlich heiß machen sollten.

Die Eisbären dagegen steckten sogar den kurzfristigen Ausfall ihres Top-Stürmers Zachary Boychuk weg. Der 32-jährige Kanadier fehlte verletzt. Sein Trikot mit der Nummer 89 hängten die anderen Berliner Spieler demonstrativ über die Auswechselbank. "Die Chemie in der Mannschaft spielt eine große Rolle", sagte Geschäftsführer Peter John Lee bei "MagentaSport".

Obwohl sie alle fünf vorangegangenen Duelle mit den Wolfsburgern verloren hatten, traten die Berliner mit dem Selbstverständnis auf, das besser besetzte Team und die Comeback-Könige dieser Playoffs zu sein. Schon in den ersten K.o.-Runden gegen Iserlohn und Ingolstadt verloren sie jeweils das erste Spiel und drehten die Serie danach noch. Auch das macht sie am Freitagabend zum Favoriten auf den Titel. Aber auch die Wolfsburger waren in den vergangenen Wochen schon einmal deutlich nervenstärker als am Mittwochabend. Gegen Bremerhaven und Mannheim setzten auch sie sich jeweils im dritten Spiel durch.die Hoffnung auf ein Comeback.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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