Peiffer zu langsam, Doll ungenau Biathlon-Herren verpassen WM-Krönung
15.02.2020, 16:30 Uhr
(Foto: imago images/Oryk HAIST)
Sein "Bestmögliches" gibt Arnd Peiffer im WM-Sprint der Biathlon-Herren, er schießt sogar perfekt - und holt trotzdem keine Medaille. Noch klarer verpasst Benedikt Doll beim Triumph des Ex-Dopers Alexander Loginow das Podest. Auch Topfavorit Thingnes Bö geht leer aus.
Arnd Peiffer jagte seine Patronen zielsicher in die schwarzen Scheiben, für den ersten Coup der deutschen Biathleten fehlte ihm aber die Spritzigkeit: Bei der WM in Antholz sind im Sprint der Männer auch Peiffer und Co. ohne die erhoffte Medaille geblieben. Der Olympiasieger musste sich als bester Athlet des Deutschen Skiverbandes (DSV) mit dem siebten Rang begnügen - 20,2 Sekunden fehlten zum Podest.
"Man muss einfach einen optimalen Tag erwischen, um nach ganz vorne zu laufen. Ich habe das Bestmögliche herausgeholt", sagte Peiffer, der sich aber immerhin eine ansprechende Ausgangslage für das Jagdrennen am Sonntag verschafft hatte, im ZDF: "Man muss in Top-Form sein und dazu noch eine gute Tagesform erwischen."
Ex-Doper Loginow holt Gold

Der Russe Alexander Loginow war wegen Dopings schon einmal gesperrt - und ist jetzt Sprint-Weltmeister.
(Foto: REUTERS)
Die hatte der Russe Alexander Loginow. Der 28-Jährige, schon einmal wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt, schnappte sich nach einer fehlerfreien Vorstellung die Goldmedaille und lag im Ziel 6,5 Sekunden vor dem Franzosen Quantin Fillon Maillet. Bronze gewann dessen Landsmann Martin Fourcade, der nach einer fehlerfreien Leistung 19,5 Sekunden langsamer als Loginow war. Der norwegische Titelverteidiger und Top-Favorit Johannes Thingnes Bö musste sich nach einem Schießfehler mit dem fünften Rang zufrieden geben.
Deutschlands bester Skijäger Benedikt Doll, der in dieser Saison bereits im Weltcup einen Sprint gewonnen und vor drei Jahren in dieser Disziplin auch den WM-Titel geholt hatte, verabschiedete sich indes schon im ersten Schießen aus dem Medaillenrennen. Der 29-Jährige ließ die erste und die letzte Scheibe stehen, auch nach dem zweiten Anschlag musste er eine Strafrunde drehen. "Ich habe schnell gemerkt, dass ich richtig gute Ski habe und schnell unterwegs bin. Es ist umso ärgerlicher, dass es am Schießstand nicht geklappt hat", sagte Doll, der 14. wurde und zum gesamten Abschneiden des deutschen Teams meinte: "Es ist irgendwie blöd gelaufen."
"Ein richtig cooler Tag"
Denn auch der laufstarke WM-Debütant Philipp Horn (2) sowie Johannes Kühn (4) blieben am Schießstand nicht ohne Fehler, Horn vergab dadurch sogar die Chance auf eine Medaille. "Es hat richtig Spaß gemacht", sagte der achtplatzierte Horn dennoch, "es war ein richtig cooler Tag." Die beiden Verfolgungsrennen am Sonntag (13.00/15.15) schließen die erste Woche der Titelkämpfe ab, bei den Frauen geht Titelverteidigern Denise Herrmann als Fünfte mit einem Rückstand von einer halben Minute auf die norwegische Sprint-Weltmeisterin Marte Olsbu Röiseland aussichtsreich in die Loipe.
"Das ist ein neues Rennen, die Ausgangsposition ist gut, und es gibt ja auch was zu verteidigen", sagte Herrmann und versprach: "Ich greife wieder an." In der kommenden Woche kämpfen die Biathleten noch im Einzel, der Single-Mixed-Staffel, den Staffeln und im Massenstart um Edelmetall. Vor allem in den Team-Wettbewerben rechnen sich die deutschen Skijäger gute Medaillenchancen aus.
Quelle: ntv.de, cwo/sid