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Eklat bei Special Olympics Deutscher Trainer wegen Missbrauchs-Prozess gesperrt

Die deutsche Delegation hat einen Trainer von den Special Olympics ausgeschlossen.

Die deutsche Delegation hat einen Trainer von den Special Olympics ausgeschlossen.

(Foto: dpa)

Ein Missbrauchs-Prozess trübt die gute Stimmung beim deutschen Team der Special Olympics. Ein Trainer wird mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen, er hat vorab verschwiegen, dass gegen ihn ein Gerichtsverfahren wegen sexuellen Missbrauchs läuft.

Die Special Olympics Deutschland (SOD) haben einen Trainer wegen eines Missbrauchsverdachts mit sofortiger Wirkung aus ihrer Delegation ausgeschlossen. Das bestätigte der Verband, nachdem der RBB über den Fall berichtet hatte. Laut des öffentlich-rechtlichen Senders handelt es sich um einen Coach aus dem Radsport.

Man sei am Mittwoch auf ein laufendes Verfahren gegen einen Trainer aufmerksam gemacht worden, hieß es in einer SOD-Mitteilung: "Bis zum Ende des Verfahrens wurde der Trainer unverzüglich von allen Aufgaben und Tätigkeiten für Special Olympics Deutschland entbunden. Der Trainer ist damit nicht länger Teil des TeamSOD, seine Akkreditierung wurde entzogen, und er musste das Teamhotel umgehend verlassen."

Der nun ausgeschlossene Trainer ist auch Vater eines Teilnehmers bei den Special Olympics. Der 55-Jährige arbeitete als Lehrer in Brandenburg, gegen ihn läuft laut RBB ein Prozess vor dem Landgericht Frankfurt/Oder, weil er des mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Schülerinnen beschuldigt wird. Zwischen August 2018 und März 2022 soll es laut Staatsanwalt zu 29 Handlungen des früheren Grundschullehrers - gegen ihn wurde bereits ein vorläufiges Berufsverbot ausgesprochen - gekommen sein, bei denen er Schülerinnen missbraucht haben soll. Er soll Kinder auf seinen Schoß gezogen und sie unter dem T-Shirt berührt haben, ein Mädchen soll er in den Intimbereich gefasst haben. Der Angeklagte hat die Vorwürfe bestritten.

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Delegationsleiter Tom Hauthal wies auf eine "Kultur des Hinsehens und des offenen und transparenten Umgangs mit dem Thema Prävention sexualisierter Gewalt" innerhalb des TeamSOD hin: "Wir haben in der Vorbereitung viele Schritte unternommen, um das Thema mit höchster Sorgfalt zu behandeln. Die Information über das laufende Verfahren gegen den Trainer ließ für uns nur die Entscheidung zu, den Trainer mit sofortiger Wirkung und unverzüglich aus dem Team Special Olympics Deutschland auszuschließen."

Alle Mitglieder der Delegation mussten im Vorfeld der Weltspiele ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis zur dokumentierten Einsichtnahme vorzeigen und den SOD-Ehrenkodex unterzeichnen. Der Trainer informierte Special Olympics Deutschland nicht über das laufende Verfahren.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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