Olilers scheitern, gut für DEB? Draisaitl verliert zur Unzeit seine Superform
15.05.2023, 07:15 Uhr
Leon Draisaitl fliegt mit den Oilers aus den NHL-Playoffs.
(Foto: AP)
Die NHL-Saison endet für Leon Draisaitl und seine Edmonton Oilers in Spiel sechs gegen die Vegas Golden Knights. Der 27-Jährige bleibt erneut ohne Torbeteiligung. Für Deutschlands besten Eishockey-Spieler eine Enttäuschung, für die DEB-Auswahl eine Hoffnung.
Leon Draisaitl ist mit den Edmonton Oilers in den NHL-Playoffs ausgeschieden und könnte nun theoretisch noch zur Eishockey-Weltmeisterschaft nach Finnland nachreisen. In Spiel sechs der spannenden Serie gegen die Vegas Golden Knights verloren die Oilers deutlich mit 2:5. Die Mannschaft aus Las Vegas zog mit dem vierten Sieg ins Finale der Western Conference ein und trifft dort auf die Seattle Kraken um Nationaltorwart Philipp Grubauer oder die Dallas Stars. In dieser Serie steht es 3:3.
Für die Oilers um Draisaitl und Connor McDavid endet die Saison dagegen wieder vor den Stanley-Cup-Finals. Im wichtigsten Heimspiel der Saison drehten die Gastgeber einen frühen Rückstand in den ersten drei Minuten in eine 2:1-Führung, kassierten im zweiten Drittel dann aber einen Hattrick durch Jonathan Marchessault. In der Schlussminute traf William Karlsson zum Endstand ins leere Tor der Oilers. Superstar Draisaitl blieb erneut ohne Torbeteiligung und im vierten Spiel nacheinander auch ohne Treffer. Er beendet die Playoffs mit der Ausbeute von 18 Scorerpunkten. Mit 13 Toren führt er die Torjäger-Liste der Playoffs deutlich an.
Draisaitl: "Das tut weh"
"Das tut weh. Es ist schwer, gerade Worte zu finden", sagte Draisaitl: "Wenn du in eine Saison gehst, um sie zu gewinnen, und dann schaffst du es nicht, dann fühlt sich das an wie ein Versagen und wie ein verlorenes Jahr." Jeder müsse nun "alles tun", um dieses Gefühl nicht noch einmal erleben zu müssen. Seine eigene Leistung sah er kritisch: "Ich war heute nicht gut." Draisaitls Hoffnung auf den Stanley Cup schien in diesem Jahr so berechtigt zu sein wie noch nie seit seiner Ankunft in der NHL im Jahr 2014. Der deutsche Ausnahmespieler hatte in der regulären Saison mit 128 Punkten einen persönlichen Bestwert aufgestellt, die Oilers legten ihre beste Hauptrunde seit den glorreichen Zeiten der Klublegende Wayne Gretzky hin.
Noch in der vergangenen Woche war der deutsche Superstar mit Lob überhäuft worden. "Leon spielt wie von einem anderen Stern. Ich weiß nicht, ob irgendjemand davon überrascht ist. Ich bin es nicht. Er ist an so vielen Abenden der beste Spieler der Welt und zeigt genau das regelmäßig", schwärmte McDavid. Gretzky, Spitzname "The Great One" und Klubikone bei den Oilers, sagte gar, er sei "verzückt" von Draisaitls Spiel.
Sollte Draisaitl sich für die Reise nach Finnland entscheiden und der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes helfen wollen, wäre er aber wohl erst Ende der Woche verfügbar. Auf dieses Szenario angesprochen betonte Sportdirektor Christian Künast nach dem 3:4 gegen Finnland jüngst aber schon: "Das würde sich immer lohnen. Ein Leon Draisaitl würde sich auch für ein Spiel lohnen." Auch eine Teilnahme von Grubauer schloss der DEB-Sportdirektor nicht aus. Zwei Kaderplätze hat der DEB bei der WM bislang noch offen gelassen.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid