Sarrazin überragt mit Doppelsieg Dreßen weint und feiert Abschied auf der Streif
20.01.2024, 14:51 Uhr
Im Zielraum der Streif wurde Dreßen von Teamkollegen und Konkurrenten gefeiert.
(Foto: REUTERS)
Marco Odermatt legt zwar stark vor auf der Streif, doch auch die zweite Abfahrt auf der legendären Piste gewinnt Cyprien Sarrazin. Der Franzose ist dabei sogar deutlich schneller als am Vortag. Weit dahinter feiert Ex-Sieger Thomas Dreßen ein emotionales Karriereende.
Der französische Shootingstar Cyprien Sarrazin hat sich mit einem wahren Traumlauf beim Abschiedsrennen von Thomas Dreßen den nächsten Sieg im Abfahrtsklassiker von Kitzbühel gesichert. Einen Tag nach seinem ersten Triumph auf der Streif deklassierte der 29-Jährige seinen Rivalen Marco Odermatt aus der Schweiz um 0,91 Sekunden. Dritter im österreichischen Skimekka wurde der Südtiroler Dominik Paris (+1,44).
Dreßen (4,46) belegte bei seinem letzten Auftritt zu seinem Wunsch-Song "Thunderstruck" von AC/DC Platz 46 ganz am Ende des Feldes. Im Ziel warteten Frau Birgit und Töchterchen Elena auf den erfolgreichsten deutschen Abfahrer der Weltcup-Geschichte, Kollegen und Konkurrenten bereiteten ihm eine Sektdusche. Zuvor waren ihm unter dem Skihelm sichtbar die Tränen in die Augen gestiegen. "Der Empfang war unglaublich. Ich bin einfach froh, dass es so zu Ende geht. Es gibt nichts Geileres als Kitzbühel!", sagte Dreßen: "Ich bin alles mit ein bisschen Reserve gefahren. Ich wollte es genießen."
"Der beste Moment meines Lebens"
Sarrazin sprach in der ARD vom "besten Moment meines Lebens" und sagte: "Ich bin mit Herz gefahren." Im Ziel schnallte er seine Skier ab und sprang jubelnd auf die Werbebande. Odermatt hatte vorgelegt und dem zu diesem Zeitpunkt führenden US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle über eine Sekunde abgenommen. Im Ziel ließ er mehrere Jubelschreie los. Doch Sarrazin war bei extrem eisigen Verhältnissen stolze 2,79 Sekunden schneller als bei seinem ersten Coup.
Sarrazin machte es seinem großen Landsmann Luc Alphand gleich, der 1995 ebenfalls zweimal in "Kitz" triumphiert hatte. "Ich kann das alles gar nicht begreifen, es ist verrückt", sagte er. Die weiteren Deutschen konnten nicht für eine Überraschung sorgen: Andreas Sander (2,54) zeigte sich etwas verbessert und kam als bester Deutscher auf Rang 23, Simon Jocher (2,76) wurde 28. Romed Baumann (3,03), Josef Ferstl (3,05), Luis Vogt (3,17) und Dominik Schwaiger (4,24) verpassten die Punkte.
Quelle: ntv.de, tsi/sid