Physische und psychische Gewalt Ermittlungen nach Turn-Missbrauchsvorwurf
24.02.2021, 15:54 Uhr
Die Staatsanwaltschaft ermittelt im Missbrauchsskandal in Chemnitz.
(Foto: imago images/Schreyer)
Zahlreiche Turnerinnen werfen ihrer Trainerin Frehse vor, sie physisch und psychisch missbraucht zu haben. Der Stützpunkt Chemnitz hat Frehse daraufhin suspendiert. Die Staatsanwaltschaft bestätigt nun, dass es ein Ermittlungsverfahren gibt.
Der Missbrauchsskandal um die am Stützpunkt Chemnitz suspendierte Turntrainerin Gabriele Frehse hat auch die Justiz auf den Plan gerufen. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Chemnitz bestätigte ein seit Ende letzten Jahres laufendes Ermittlungsverfahren. Zudem wird gegen einen Stützpunktarzt sowie eine dritte Person ermittelt. Es geht unter anderem um den Verdacht der Körperverletzung. Das Nachrichtenmagazin "Spiegel" hatte zuerst darüber berichtet.
Frehse ist von ihrer Arbeit am Bundesstützpunkt Chemnitz freigestellt. Schwebebalken-Star Pauline Schäfer sowie weitere frühere Schützlinge hatten ihr im "Spiegel" unter anderem eine permanente mentale Erniedrigung, Training über die Schmerzgrenze hinaus und die Verabreichung von Medikamenten ohne Rücksprache mit einem Arzt vorgeworfen. Die Trainerin wehrt sich und bestreitet die Vorwürfe.
Auch der Sportausschuss des Deutschen Bundestages befasste sich unter dem ersten Tagesordnungspunkt "Konsequenzen für Trainingsstrukturen aus den Vorkommnissen am OSP Sachsen/Bundesstützpunkt Chemnitz" mit der Thematik. Frehse hatte sich vorab mit einem Offenen Brief an die Ausschuss-Mitglieder gewandt. "Ich möchte Sie wissen lassen, dass es nie in meiner Absicht stand, mit den von mir trainierten Turnerinnen in einer Weise zu kommunizieren, welche diese als "psychische Misshandlung" hätten wahrnehmen können. Wenn einzelne der Turnerinnen das gleichwohl dennoch so wahrgenommen haben, so tut mir das aufrichtig leid, und ich bitte die entsprechenden Personen um Entschuldigung", heißt es in dem zweiseitigen Schreiben.
Quelle: ntv.de, ses/sid