Spekulationen um die Topstars Dem Radsport droht ein nie dagewesenes Superteam
25.09.2023, 11:33 Uhr
Jonas Vingegaard, Sepp Kuss und Primoz Roglic (v.l.) bekommen in der neuen Saison offenbar prominente Kollegen. Aber womöglich bleiben nicht alles Stars, um Roglic gibt es Gerüchte um einen Abgang.
(Foto: AP)
Der Profi-Radsport darf sich auf das vielleicht beste Team freuen, das jemals zusammengestellt wurde. Die Rennställe Jumbo-Visma und Soudal Quick-Step stehen kurz vor dem Zusammenschluss. Schon in der Saison 2024 sollen sie als neues "Super-Team" an den Start gehen.
Noch sind es zwar nur Gerüchte, doch die Indizien verdichten sich: Laut übereinstimmenden Medienberichten werden Jumbo-Visma und Soudal Quick-Step zur Saison 2024 fusionieren und ein gigantisches Radsport-Team bilden. Darüber schreiben unter anderem das renommierte Fachportal "Wielerflits", der dänische Sender "TV2" und die belgische Zeitung "Het Laatste Nieuws". Da sich die Supermarktkette Jumbo als potenter Hauptsponsor zurückzieht, ist die niederländische Equipe auf der Suche nach neuen Geldgebern. Zuletzt waren Investoren aus Saudi-Arabien im Gespräch.
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Sollte der Zusammenschluss über die Bühne gehen, dürften sich die Radsport-Fans auf das wohl beste Team freuen, das es jemals gab. Im aktuellen Jumbo-Visma-Aufgebot, Killerwespen genannt, stehen mit Jonas Vingegaard, Primoz Roglic und Sepp Kuss die amtierenden Sieger der drei großen Rundfahrten. Bei der Vuelta zuletzt hatte es zwischenzeitlich sogar einen kleinen Alphatier-Konflikt gegeben, ehe die beiden Kapitäne Vingegaard und Roglic ihre Ambitionen dem Edelhelfer Kuss unterstellten. Quick-Step hat mit Supertalent Remco Evenepoel und Etappenjäger Julian Alaphilippe zwei mehrmalige Weltmeister in seinen Reihen.
Laut "Wielerflits" wird das neue Team entweder unter dem Namen "Visma-Soudal" oder aber "Soudal-Visma" an den Start gehen. Die Budgets der beiden bisherigen Teams werden zusammengelegt und sollen das Niveau der finanzstarken Teams Ineos Grenadiers und UAE Emirates erreichen oder sogar überflügeln.
Zwei Superstars könnten das Team verlasen
Wer dann am Ende für das neue "Super-Team" starten wird, steht allerdings noch nicht fest. Im aktuellen Jumbo-Aufgebot stehen 27 Fahrer, im Quick-Step-Kader 23. Sollte es zum Zusammenschluss kommen, werden sich viele ein neues Team suchen müssen. Darunter auch namhafte. Über Wechsel von Roglic und Evenepoel wird bereits seit Monaten spekuliert. Ob sie Teil der "Jumbo-Quick-Step-Zukunft" sein werden, bleibt abzuwarten. Roglic soll auf einen Erfolg bei der Tour de France schielen, damit er das Grand-Tour-Triple komplett machen. Doch nach den herausragenden Leistungen in den vergangenen beiden Jahren dürfte Vingegaard als Kapitän gesetzt sein.
Die neue Führungsetage des "Super-Teams" soll dagegen bereits feststehen. Demnach wird Merjin Zeeman der neue Sportchef, Patrick Lefevere rückt in den Vorstand und Richard Plugge auf den Sportdirektor-Posten. "TV2" hakte bei beiden Teams nach, um sich diese Information bestätigen zu lassen. Jumbo-Visma blieb eine Antwort schuldig, Quick-Step erklärte kurz und knapp: "Kein Kommentar."
Die Weichenstellung für das neue Team soll bereits bei der diesjährigen Tour de France stattgefunden haben. Dort hat das Jumbo-Visma-Management laut "Wielerflits" erstmals Kontakt zu Quick-Step-Chef Zdenek Bakala aufgenommen, um über eine mögliche Fusion zu sprechen. Nach einem Geheimtreffen in Genf sollen sich die Verantwortlichen dann geeinigt haben. Auch die beiden Hauptsponsoren sollen von der Idee sofort angetan gewesen sein, heißt es.
Bevor es zum Zusammenschluss kommt, müssen hinter den Kulissen noch einige Dinge geregelt werden, unter anderem mit dem Weltverband UCI. Da es genügend Fürsprecher für das Mega-Projekt gibt, wird früher oder später aber eine Lösung gefunden werden - und ein Radsport-Team aus der Taufe gehoben, das es in dieser Form noch nicht gab.
Quelle: ntv.de, tno/sport.de