Aus Berlin in den Olympia-Sommer Mihambo brilliert beim größten Hallenmeeting der Welt
24.02.2024, 09:22 Uhr
Berlino und Mihambo.
(Foto: IMAGO/Beautiful Sports)
In Europa ist sie schon wieder die Nummer 1, im Sommer soll der Angriff auf die Weltspitze gelingen: Beim ISTAF Indoor in Berlin holt sich Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo frisches Selbstvertrauen. Auch andere deutsche Leichtathletinnen und Leichtathleten überzeugen.
Malaika Mihambo führte angefeuert von 12.150 Zuschauern in der Berliner Arena ein kleines Freudentänzchen auf und strahlte über das ganze Gesicht. Mit neuer europäischer Jahresbestleistung von 6,95 Meter feierte die Weitsprung-Olympiasiegerin beim ISTAF Indoor einen gelungenen Abschluss ihrer Hallen-Saison und kann mit Rückenwind Olympia in Angriff nehmen. "Ich bin sehr zufrieden und habe mein Ziel erreicht", sagte Mihambo: "Ich wollte Saisonbestleistung springen und das ist mir gelungen. Die Konstanz ist jetzt da, das nehme ich mit in den Sommer." Auf einen Start bei der Hallen-WM am kommenden Wochenende in Glasgow verzichtet die 30-Jährige.
Die Schweizerin Annik Kälin und die WM-Fünfte Larissa Iapichino aus Italien schafften auf den Rängen zwei und drei jeweils 6,75 Meter. Die DM-Zweite Mikaelle Assani aus Baden-Baden, die zum nur siebenköpfigen deutschen WM-Aufgebot zählt, kam nach 6,91 Metern in Leipzig diesmal mit 6,69 Metern auf Platz vier. Die DM-Dritte Laura Raquel Müller aus Öhringen wurde beim größten Indoor-Meeting der Welt Fünfte mit 6,64 Metern.

Mikaelle Assani fährt zur Hallen-WM, während Malaika Mihambo darauf verzichtet.
(Foto: IMAGO/Beautiful Sports)
Mihambo hatte bereits nach ihrem ersten Versuch mit 6,78 Meter die Führung übernommen und war zudem auf 6,45 Meter gesprungen. Nach drei ungültigen Versuchen steigerte sie sich noch einmal im letzten Sprung. "Ich habe verstanden, was ich richtig machen muss", betonte die 30-Jährige, für die nun zwei Trainingslager anstehen: "Jetzt geht es darum, die Schnelligkeit weiter aufzubauen und dann bin ich gespannt, was die ersten Wettkämpfe im Mai bringen."
Haase und Zernikel hadern, Meier läuft Bestzeit
Denn die Olympischen Spiele in Paris werfen ihre Schatten bereits voraus, die Hallen-Saison war für Mihambo eine "Durchgangsstation für den Sommer", wie sie zuletzt sagte. Ende Januar hatte die Heidelbergerin nach monatelanger Verletzungspause ihr Comeback beim Hallen-Meeting in Dortmund mit 6,65 Meter gefeiert. Nach dem "Salto nullo" ohne gültigen Versuch Anfang Februar beim ISTAF Indoor in Düsseldorf war sie nur zwei Wochen später mit 6,93 Meter zu ihrem elften nationalen Hallen-Titel in Serie gesprungen. In Berlin ging es nun noch einmal zwei Zentimeter weiter.
Die Staffel-Europameisterinnen Alexandra Burghardt (Burghausen/7,26 Sekunden) und Rebekka Haase (Wetzlar/7,32 Sekunden) mussten sich hingegen im 60-Meter-Finale beim Sieg der Italienerin Zaynab Dosso (7,09 Sekunden) mit dem fünften und sechsten Platz zufriedengeben. "Die Leistung ist nicht das, was ich kann", sagte Haase, die sich in der vergangenen Woche bei den deutschen Meisterschaften den Titel gesichert hatte: "Aber ich wollte hier unbedingt laufen, um diese unfassbare Atmosphäre zu genießen und den Schwung für den Sommer mitzunehmen."
Auch der deutsche Hallen-Meister Oleg Zernikel (Landau) war nicht zufrieden. Der 28-Jährige scheiterte im Stabhochsprung bereits bei seiner Einstiegshöhe von 5,45 Meter. Sein Fuß mache derzeit Probleme, erklärte Zernikel, der nun erst einmal pausieren und einen Arzt aufsuchen will: "Ich bin im Dezember umgeknickt und anscheinend war es ein schleichender Prozess." Im Unterbewusstsein habe ihn dies in Berlin und bei den deutschen Meisterschaften in Leipzig, wo er mit 5,45 Meter gewonnen hatte, gebremst: "Ich weiß, da ist mehr drin." Torben Blech, in Leipzig noch Zweiter hinter Zernikel, kam mit Saisonbestleistung von 5,66 Meter auf Platz vier. Den Sieg sicherte sich Vize-Weltmeister Ernest John Obiena von den Philippinen (5,93 Meter).
Über 60 Meter Hürden der Frauen überzeugte die Leverkusenerin Marlene Meier mit persönlicher Bestzeit von 8,09 Sekunden als Vierte. Direkt dahinter lief Rückkehrerin Ricarda Lobe (Mannheim) in 8,10 Sekunden Saisonbestzeit - bei den Deutschen Hallenmeisterschaften am vorigen Wochenende in Leipzig war sie nach einem Fehlstart disqualifiziert worden. Die 29-Jährige ist in dieser Hallensaison nach langer Verletzungspause ins Wettkampfgeschehen zurückkehrt. Der Sieg ging in 8,01 Sekunden an die Ungarin Greta Kerekes.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa