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"Wir haben keine Chance"Nicht nur deutsche Skispringer ziehen Niete in der Wind-Lotterie

30.11.2025, 16:21 Uhr
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Viel Warten, wenig Springen: In Ruka ging nicht viel. (Foto: IMAGO/GEPA pictures)

Zwei Wettkämpfe sind beim Weltcup in Ruka eigentlich geplant, doch mehr als einen Sprung darf niemand absolvieren. Der Wind sorgt schlicht für zu viel Gefahr. Andreas Wellinger nimmt trotzdem viel Gutes aus Finnland mit.

Philipp Raimund sprach von einem "Münzwurf", Rennleiter Sandro Pertile erklärte Skispringen bei diesem Wetter zu einem Ding der Unmöglichkeit. Starker - teilweise böiger - Wind hat das Weltcup-Wochenende im finnischen Ruka massiv geprägt und nur einen einzigen Wertungsdurchgang in zwei Tagen ermöglicht.

"Wir haben mit diesem Wind keine Chance. Es ist schwierig, wir können keine Verletzungen riskieren", sagte Pertile in der ARD. Am Sonntag herrschte morgens Wind mit Geschwindigkeiten von bis zu 18 Metern pro Sekunde. Zwar wurde es am Nachmittag besser, doch nicht mehr ruhig genug für einen fairen Wettbewerb. Nach zwei Verschiebungen um jeweils 20 Minuten erfolgte die Absage. Über einen Ersatzwettbewerb will der Weltverband Fis noch entscheiden.

"Wir sind froh, dass wir ein Ergebnis hatten. Ein bis zweimal pro Saison haben wir so eine Situation. Lieber haben wir es hier als bei den Olympischen Spielen. Wir sind ein Outdoorsport", erklärte Pertile mit Blick auf die Winterspiele in Italien im Februar. Am Samstag hatte immerhin ein Wertungsdurchgang absolviert werden können.

Vier Wochen noch bis zur Vierschanzentournee

Für viele Springer wurde das Wochenende ohne große Sprungpraxis zu einer sportlichen Enttäuschung. Das galt nicht für Olympiasieger Andreas Wellinger, der sich nach seinem kolossalen Fehlstart im norwegischen Lillehammer sportlich verbessert zeigte. Der 30-Jährige schaffte beim abgebrochenen Weltcup mit Platz sieben sein mit Abstand bestes Saisonresultat. Dazu reichte Wellinger ein Sprung auf 127,5 Meter. Nach wenigen Springern im zweiten Durchgang wurde der Wettkampf wetterbedingt vorzeitig beendet. Der Wind wechselte stark, zudem wurde die Anlaufspur auf der Schanze bei Regen und Schnee zu langsam. Gewertet wurde das Ergebnis nach dem ersten Durchgang.

Bis zur am 29. Dezember beginnenden Vierschanzentournee sind es noch vier Wochen. Vor Weihnachten wird noch im polnischen Wisla, in Klingenthal und in Engelberg in der Schweiz gesprungen. Um wieder um die Podestplätze mitkämpfen zu können, muss sich Wellinger allerdings weiter steigern.

Schlecht lief es für Hoffnungsträger Raimund. Der 25-Jährige, der am Dienstag im schwedischen Falun noch auf Rang drei gesprungen war, landete diesmal nur auf dem 32. Platz. "Es ist passiert. Ich habe im Münzwurf verloren, aber morgen habe ich ja noch eine Chance", sagte Raimund mit Blick auf die äußeren Bedingungen. Die zweite Ruka-Chance bekam er windbedingt nicht mehr.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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