Ski-Star Vonn enttäuscht ihre Fans Tina Maze räumt bei Ski-WM ab
10.02.2015, 01:58 Uhr
Mit Milka-Helm in den Rockies unterwegs: Tina Maze aus Slowenien lässt in der Kombination die versammelte Skiweltspitze hinter sich.
(Foto: picture alliance / dpa)
Eine Slowenin stiehlt US-Abfahrtsläuferin Lindsey Vonn bei der Ski-WM in den tief verschneiten Rocky Mountains die Show: Die heimliche Favoritin Tina Maze sichert sich in der Alpinen Kombination mit einer wilden Fahrt die Goldmedaille.
US-Skistar Lindsey Vonn muss bei der Ski-WM im heimischen US-Bundesstaat Colorado eine herbe Schlappe hinnehmen: Die slowenische Skirennfahrerin Tina Maze hat drei Tage nach ihrem Abfahrtserfolg auch Gold in der Alpinen Kombination gewonnen. Maze siegte bei der Ski-WM in Beaver Creek und Vail knapp vor den Österreicherinnen Nicole Hosp und Michaela Kirchgasser - und schlug nach dem Zieleinlauf vor Freude ein Rad.
Kollektives Stöhnen
Die enttäuschte Vonn schied dagegen bereits im zweiten Kombinations-Teil, dem Slalom, aus, was bei ihren Fans auf der Tribüne ein kollektives Stöhnen auslöste. Die Enttäuschung war riesig: Der US-Star Vonn geht bei der Heim-WM in der Alpinen Kombination leer aus. Noch vor der Gold-Entscheidung machten sich viele Zuschauer auf den Heimweg.
Bereits nach der Abfahrt hatte die Amerikanerin mit mehr als einer Sekunde Rückstand aufs Podest ihre Medaillenchancen quasi verspielt. Obendrein schmerzte der 30-Jährigen wieder das operierte Knie. Maze dagegen setzte ihre Erfolgsserie bei den Titelkämpfen in den USA auf beeindruckende Art und Weise fort.
"Im Steilen bin ich echt zufrieden"
Vor den beiden Goldmedaillen gewann sie schon Silber im Super-G, jetzt präsentierte sich die älteste Weltmeisterin der Geschichte bei frühlingshaften Temperaturen in Beaver Creek erneut in Topform. Mit nun 31 Jahren und 283 Tagen verbesserte sie ihren eigenen, erst am Freitag aufgestellten Rekord. Zudem rückte Maze durch ihre neunte WM-Medaille auf Rang vier der ewigen Damen-Bestenliste.
Die Deutsche Veronique Hronek beendete den Wettkampf auf Platz 13. Vor allem mit Rang zwölf nach der Abfahrt war die 23-Jährige glücklich. "Im Steilen bin ich echt zufrieden. Es war kompakt, teilweise eisig, das kommt mir entgegen", sagte sie. "Es war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Die Spezialabfahrt war nicht so optimal." Da war Hronek, die am Dienstag unter anderem mit Felix Neureuther im Team-Event und am Donnerstag im Riesenslalom antreten will, nur 31. geworden.
Die Grundlage für Gold in Colorado legte Maze mit einer starken Schussfahrt über die Raubvogelpiste. Einzig Lara Gut konnte mit der Gesamtweltcupsiegerin von 2013 mithalten. In den Slalom ging Maze zwar nur mit einem Vorsprung von 0,02 Sekunden, musste sich vor den Slalom-Künsten der Schweizerin aber nicht zu sehr fürchten.
"Ich konnte die Linie nicht halten"
Auch Vonn konnte vor dem Torlauf nur noch auf viel Pech der versammelten Konkurrenz hoffen. Doch stattdessen machte sie selbst einen entscheidenden Fehler, fädelte in einer Rechtskurve ein und war blitzschnell draußen. Ihren Zuschauern winkte die Amerikanerin, nach der Abfahrt noch Siebte, im Ziel dennoch artig zu.
Ihren letzten Slalom im Weltcup war Vonn vor zwei Jahren gefahren - wenige Tage, bevor sie sich bei der WM in Schladming schwer am Knie verletzte. Das operierte Gelenk, das zwei Kreuzbandrisse überstanden hat, machte ihr in der Abfahrt auch wieder Probleme. "Das Eis ist nicht gut für mein Knie, es schmerzt jetzt ziemlich", berichtete sie. "Jedes Mal, wenn ich eine Kurve machen wollte, konnte ich die Linie nicht halten. Ich bin immer weiter nach unten gedriftet. Das ist nicht schnell." Die Amerikanerin, die vor der Super-Kombination auf ein "Wunder" gehofft hatte, gilt als reine Abfahrtsspezialisten.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/sid