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Niederschmetternde DiagnoseOlympia-Held Toba bangt um großen Traum

05.10.2023, 20:59 Uhr
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Die Saison ist gelaufen für Andreas Toba. (Foto: Marijan Murat/dpa)

Beim deutschen Turner Andreas Toba bestätigt sich zwar der befürchtete erneute komplette Kreuzbandriss nicht, dennoch muss der Routinier nach seiner Verletzung kurz vor der WM in Antwerpen um die Teilnahme an der Olympischen Spielen im kommenden Jahr bangen.

Turner Andreas Toba bangt um seinen Start bei den Olympischen Spielen in Paris. Der 32-Jährige hat sich vor Beginn der WM in Antwerpen das vordere Kreuzband im rechten Knie teilweise angerissen. Das teilte er nach einer eingehenden Untersuchung auf Instagram mit. "Die Saison ist für mich gelaufen", schrieb Toba.

Er werde in den kommenden sechs bis zehn Wochen aussetzen - in der Hoffnung, dass das Kreuzband sich vernarbe und er ohne Operation auskomme. "Ich hoffe, ich kann im nächsten Jahr noch einmal meine Kräfte sammeln, um meinen Traum von den Olympischen Spiele in Paris (zu) verwirklichen", erklärte er. Er verspreche, dass er kämpfen und sich an jedem Grashalm der Hoffnung festhalten werde, bis er nicht mehr könne.

Der EM-Zweite am Reck von 2021 hatte sich die Verletzung im Podiumstraining zugezogen und musste auf einen Einsatz im deutschen Team bei der Qualifikation verzichten. Stattdessen unterstützte er die Mannschaft in der Ausscheidung und im Mehrkampf-Finale am vergangenen Dienstag als Betreuer.

Auch wenn die schlimmstmögliche Diagnose ausblieb, zeigte sich Toba bedrückt. "Nur Gott weiß, was in mir vorgeht und wie unfassbar kräftezehrend diese Aufgabe ist. Die Narben, die in der Seele hinterlassen werden, sind von außen nicht sichtbar und gerade jetzt in der wahrscheinlich schwierigsten Situation meines Lebens, gibt es wenig Licht am Horizont, das einzig positive gerade ist, dass die Verletzung nicht noch schlimmer ist."

Toba hatte 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio für Schlagzeilen gesorgt. Damals riss dem Hannoveraner in der Qualifikation für das Mannschaftsfinale bei seiner Bodenübung ebenfalls im rechten Knie das Kreuzband, er absolvierte trotzdem noch seine Übung am Pauschenpferd - und das deutsche Team zog ins Finale ein. Toba erhielt danach den Beinamen "Hero de Janeiro".

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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